Das Attentat schockiert Frankreich. Am 1. Oktober attackiert ein Tunesier vor dem Bahnhof Saint-Charles in Marseille (F) zwei französische Studentinnen. Eine sticht er nieder. Der anderen schneidet Ahmed Hannachi (29) die Kehle auf. Die Cousinen aus Aix-de-Provence sterben. Der Attentäter wird von der Polizei noch vor Ort erschossen (BLICK berichtete).
Sofort beginnt die Jagd auf Komplizen. Denn, so glauben die französischen Ermittler, Ahmed Hannachi hat die Tat nicht allein begangen. Am Sonntagabend wird ein Paar in der Empfangsstelle Chiasso verhaftet, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) mitteilt.
Verhaftungen auch in Tunesien und Italien
Beim Mann handelt es sich um den Bruder des mutmasslichen Attentäters von Marseille, bestätigt das Fedpol. Es soll sich um Anouar Hannachi (32) handeln. Er soll den Terror-Akt befohlen haben.
Laut Fedpol ist er ausländischen Polizeibehörden bekannt wegen Verbindungen zu dschihadistischen Terrororganisationen. Seine Rolle im Attentat von Marseille sei noch unklar, schreibt das Fedpol. Beide Personen werden in Ausschaffungshaft genommen.
Die Polizei schlägt international zu. Am Freitag werden drei Geschwister des Attentäters in Tunesien verhaftet, darunter auch seine streng gläubige Schwester Emna. Am Samstag klicken die Handschellen für Anis Hannachi (25). Der Zugriff erfolgt durch die italienische Polizei in Ferrara (I). Ahmeds jüngerer Bruder kämpfte im Syrien-Krieg und gilt als extremistisch.