Vatikan
Ex-Papst Benedikt sehnt sich am Ende des Lebens nach Bayern

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. sieht seine Kräfte schwinden und sehnt sich nach seiner Heimat Bayern. "Ich bin ein alter Mann am Ende meines Lebens", sagte der 92-Jährige bei einem Besuch des Bayerischen Rundfunks BR und des Münchner Merkurs im Vatikan.
Publiziert: 05.01.2020 um 03:22 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2020 um 03:24 Uhr
Der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. (rechts) vermisst seine bayrische Heimat. (Archivbild)
Foto: VATICAN MEDIA HANDOUT

«Früher hatt' ich ein grosses Mundwerk. Jetzt funktioniert es nimmer», sagt er. Benedikt vermisse Bayern, wo er in Marktl am Inn geboren wurde und einen Grossteil seines Lebens verbrachte. «Ich bin im Herzen stets mit Bayern verbunden und empfehle unser Land am Abend immer dem Herrn.»

Benedikt lebt seit seinem Rücktritt im Februar vor sieben Jahren zurückgezogen mit seinem Privatsekretär Georg Gänswein in einem Kloster im Vatikan. Zwar ist er zu schwach zum Reisen, aber: «Er sagt oft: Aber ich bin ja trotzdem in Bayern, im Herzen wandere ich einfach die Heimat ab», erzählte Gänswein. «Eine Wanderung, die unabhängig von seinen physischen Kräften und Einschränkungen ist.»

Und dann gibt es auch so ein Stück Bayern in Rom. «Der Papa liebt besonders Süssspeisen aus seiner Heimat», sagte Gänswein weiter. Am Anfang hätten die Nonnen, die sich um ihn kümmern, lernen müssen, auch bayerisch zu kochen. Am Hauseingang hängt laut dem BR ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift «Dahoam is Dahoam".

Der «Papa emeritus» habe seinen Rücktritt nie bedauert, so Gänswein weiter. «Der Rücktritt war eine lange, reichlich durchbetete und durchlittene Entscheidung, die er nie bereut hat. Der Papa ist mit sich völlig im Reinen.»

Am 28. Februar 2013 war Benedikt XVI. als erster Papst seit mehr als 700 Jahren freiwillig abgetreten. Franziskus hatte am 13. März 2013 sein Amt übernommen.

(SDA)

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