Guatemala, das zwischen Honduras und Mexiko liegt, hatte vor etwa zwei Wochen seine Grenzen nach der Schliessung im März wieder geöffnet. Nach Angaben der guatemaltekischen Migrationsbehörde reisten am Donnerstag rund 3000 Menschen ein - die meisten von ihnen unerlaubt. Sie waren in der Nacht zuvor in der honduranischen Stadt San Pedro Sula aufgebrochen.
Guatemalas Präsident, Alejandro Giammattei, kündigte in einer Fernsehansprache am Abend (Ortszeit) an, die Migranten würden festgenommen und abgeschoben. Er sprach von einer grossen Gruppe von Honduranern, die die Grenze verletzt hätten.
Sie stellten eine gesundheitliche Gefahr dar, sagte Giammattei - bei dem selbst vor zwei Wochen Covid-19 festgestellt worden war - mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie. Guatemala verlangt bei der Einreise einen negativen Test auf das Virus Sars-CoV-2.
Den Migranten standen grosse Hürden bevor. Die US-Botschaft in Honduras schrieb auf Twitter, dass es schwerer denn je sei, illegal in die USA einzureisen. Mexikos Innenministerium betonte, dass es «Migrantenkarawanen» ohne die nötigen Papiere die Einreise nicht erlaube.
Hinzu kommt, dass die USA auf Grundlage von Abkommen mit Guatemala, Honduras und El Salvador Migranten dorthin zurückschicken kann, wenn sie diese Länder auf ihrem Weg nach Norden betreten, dort aber kein Asyl beantragt haben.
Zwischen Ende 2018 und Anfang 2019 waren mehrere «Karawanen» bis zur Südgrenze der USA gelangt. US-Präsident Donald Trump nutzte das Thema vor den Kongresswahlen 2018, um seine Anhänger zu mobilisieren. Am 3. November steht in den USA die Präsidentenwahl an.
(SDA)