Iran-Krise und Konflikt im Golf
Saudi-Arabien gibt grünes Licht für Stationierung von US-Soldaten

Nach den jüngsten Spannungen in der Golfregion hat Saudi-Arabien die Stationierung von US-Soldaten in dem Königreich angekündigt. König Salman habe einem solchen Schritt zugestimmt.
Publiziert: 20.07.2019 um 02:08 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2019 um 10:41 Uhr
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Die Situation zwischen dem Iran und den USA hat sich verschärft, nachdem im Golf von Oman zwei Öl-Tanker angegriffen worden waren. Dafür verantwortlich wird der Iran gemacht.
Foto: AP

Dies sagte ein Vertreter des saudiarabischen Verteidigungsministeriums am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur SPA. Washington und Riad seien darum bemüht, ihre Zusammenarbeit «zur Verteidigung der Sicherheit und der Stabilität in der Region zu verstärken».

Soldaten zur Abschreckung

Zuvor hatten US-Medien bereits darüber berichtet, dass die Regierung von US-Präsident Donald Trump die Entsendung von bis zu 500 Soldaten nach Saudi-Arabien plane. Der Schritt diene als zusätzliche Abschreckungsmassname und dazu, die Streitkräfte und Interessen der USA in der Region vor Bedrohungen zu schützen, teilte das US-Zentralkommando Centcom zudem am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Zuletzt waren US-Truppen in Saudi-Arabien im Jahr 2003 stationiert gewesen. Die US-Soldaten waren 1991 im Zuge des Golfkriegs dorthin verlegt worden. Von einem Luftstützpunkt südlich von Riad flog die US-Luftwaffe damals Angriffe auf den Irak. Zeitweise waren 200 US-Militärflugzeuge dort stationiert.

Spannungen in Golfregion nehmen zu

Die Spannungen in der Golfregion hatten sich zuletzt massiv verschärft. In der Strasse von Hormus ereigneten sich mehrere Zwischenfälle, am Freitag setzten die iranischen Revolutionsgarden dort zwei britische Tanker fest. Die USA hatten am Donnerstag erklärt, das Kriegsschiff «USS Boxer» habe in der Meerenge eine iranische Drohne zerstört.

Ende Juni hatte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch die Revolutionsgarden über der Strasse von Hormus fast zu einer militärischen Konfrontation geführt. Unter Verweis auf eine «Bedrohung» durch den Iran hatten die USA bereits in den vergangenen Monaten ihre Militärpräsenz in der Golfregion verstärkt.

(SDA)

Der Iran-Konflikt im Ticker

Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.

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Warum ist die Strasse von Hormus so wichtig?

Mehrere Zwischenfälle mit Handelsschiffen nahe der Meerenge von Hormus haben in den vergangenen Monaten den Blick auf diese wichtige Seestrasse gelenkt. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.

Blockade bedroht internationale Ölmärkte

Eine Sperrung dieses strategisch wichtigen Nadelöhrs würde den Ölpreis in die Höhe treiben mit katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft. Schon die jüngsten Vorfälle sorgten daher für Nervosität an den Ölmärkten.

Angesichts des Streits um das internationale Atomabkommen mit dem Iran und der Wirtschaftsblockade der USA hat Teheran wiederholt gedroht, die Seestrasse zu blockieren. Die Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist nur 50 Kilometer breit. Auch wenn die iranische Marine den USA militärisch nicht gewachsen ist, wäre es nicht schwer für sie, eine Durchfahrt durch Seeminen zu blockieren.

Seit Jahrhunderten wichtiger Handelsweg

Die Meerenge von Hormus ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute. Auf den Inseln Hormus und Keschm errichteten die Portugiesen im 16. Jahrhundert Festungen und Handelsstützpunkte. Heute sind die iranischen Inseln wegen ihrer dramatischen Felsformationen und Mangrovenwälder beliebte Touristenziele. Weitere Inseln in der Mitte der Seestrasse sind zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten umstritten.

Mehrere Zwischenfälle mit Handelsschiffen nahe der Meerenge von Hormus haben in den vergangenen Monaten den Blick auf diese wichtige Seestrasse gelenkt. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.

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