Sie erklärte, die Juraprofessorin Pamela Karlan, die ihren Sohn Barron während einer Anhörung im Kongress zu einem Teil ihrer politischen Argumentation gemacht habe, «sollte sich schämen". Karlan sei ganz offensichtlich eine wütende und parteiliche Person, schrieb Donald Trumps Gattin am Mittwoch weiter auf Twitter. Der Präsident verbreitete den Tweet sogleich weiter an seine Follower.
Die Verfassungsrechtlerin der renommierten Universität Stanford war am Mittwoch von den Demokraten als Zeugin vor den Justizausschuss des Repräsentantenhauses geladen worden. Karlan wurde zu der Frage angehört, ob die bisherige Sachlage in der Ukraine-Affäre ausreichend ist, um ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Trump einzuleiten. In einer Antwort wollte die Juristin den Unterschied zwischen dem Präsidenten und einem König herausstellen. «Während der Präsident seinen Sohn Barron nennen kann, kann er ihn nicht zum Baron ernennen», sagte sie. Im Publikum war kurz Gelächter zu hören.
Trumps Wahlkampfteam verbreitete daraufhin eine bissige Stellungnahme: «Nur in den Köpfen verrückter Liberaler ist es lustig, ein 13 Jahre altes Kind in den Impeachment-Unsinn mitreinzuziehen», hiess es. Die Bemerkung habe gezeigt, dass die Demokraten «keine Grenzen» hätten in ihrem «Hass» für alles, was mit Trump zu tun habe.
Nach der Kritik an ihrer Äusserung durch die First Lady und andere bat Karlan später noch im Verlauf der Sitzung um Entschuldigung für ihre Bemerkung über Trumps Sohn. Barron (13) ist Trumps jüngstes und einziges Kind mit Melania. Barron nimmt in der Regel nicht an öffentlichen Auftritten teil, er ist nur bisweilen beim Einsteigen und Aussteigen zu sehen, wenn er mit seinen Eltern gemeinsam fliegt.
In der Anhörung vom Mittwoch warfen die drei von den Demokraten eingeladenen Rechtsprofessoren Trump Vergehen vor, die ihrer Ansicht nach ein Amtsenthebungsverfahren rechtfertigen würden. Ein von Trumps Republikanern geladener Rechtsprofessor widersprach dagegen und gab dem Präsidenten Rückendeckung.
(SDA)