Biden bezog sich am Freitag auf US-Medienberichte, wonach Trump am 25. Juli mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonierte und diesen aufgefordert haben soll, kompromittierende Informationen über Bidens Sohn Hunter herauszugeben. Hunter Biden arbeitete bei einer ukrainischen Firma.
Biden will Transparenz über das Telefonat
«Wenn diese Anschuldigungen wahr sind, dann kennt die Bereitschaft von Präsident Trump, seine Macht zu missbrauchen und unser Land zu demütigen, keine Grenzen», erklärte Biden. Der ehemalige US-Vizepräsident sprach von «klarer Korruption». Das Mindeste sei es, dass Trump «sofort die Mitschrift des betreffenden Anrufs veröffentlicht, damit das amerikanische Volk selbst urteilen kann».
Ukraine-Affäre schlägt hohe Wellen
Ein Geheimdienstmitarbeiter hatte Medienberichten zufolge wegen Äusserungen Trumps bei einem Telefonat mit einem ausländischen Staatschef bei einer internen Kontrollbehörde Beschwerde eingelegt. Die Beschwerde schlug in Washington hohe Wellen.
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sprach von einem Vorfall, der «gravierende und dringliche Fragen für unsere nationale Sicherheit» aufwerfe. Im Kongress hatte es am Donnerstag eine geschlossene Anhörung dazu gegeben, kommende Woche soll eine öffentliche Sitzung folgen. Die Regierung hält konkrete Informationen zu der Beschwerde bislang allerdings zurück. Der Generalinspekteur der Geheimdienste stufte die Beschwerde als glaubwürdig ein.
Trump dementiert Vorwürfe in gewohnter Manier
Trump nannte den gegen ihn erhobenen Verdacht «lächerlich». Die Unterhaltung mit dem ausländischen Politiker, um die es gehe, sei nicht «heikel», sondern «völlig angemessen gewesen». Im Kurzbotschaftendienst Twitter sprach Trump von einer Attacke der «radikal-linken Demokraten».
Trump beschuldigte den Informanten, parteilich zu sein. Er kenne dessen Identität aber nicht. Auf Nachfrage von Journalisten, ob es in dem strittigen Gespräch um Biden ging, sagte Trump: «Es spielt keine Rolle, was ich besprochen habe.» Zuvor hatte Trumps Anwalt bei CNN eingeräumt, die Ukraine ermuntert zu haben, Vorwürfen gegen die Bidens nachzugehen.
Wollte Trump Informationen über Bidens Sohn?
Das «Wall Street Journal» berichtete, Trump habe in dem betreffenden Telefonat «etwa acht Mal» versucht, Selenskyj auf die Aktivitäten von Hunter Biden anzusetzen, der während Bidens Amtszeit als US-Vizepräsident seit 2014 für eine ukrainische Gasfirma arbeitete. Zu diesem Zweck habe Trump Selenskyj aufgefordert, mit seinem Anwalt Rudy Giuliani zusammenzuarbeiten.
Laut «Washington Post» sorgte der geschäftsführende Nationale Geheimdienstdirektor Joseph Maguire dafür, dass der Kongress nicht über den Inhalt des Telefonats informiert wurde. Die Demokraten im Kongress reagierten empört. Biden ist der Favorit bei den Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur. Er könnte somit im November 2020 gegen Trump antreten. (SDA)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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