US-Präsident Donald Trump will die bisherige US-Botschafterin in Kanada, Kelly Knight Craft, zur neuen Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen machen. Dies kündigte Trump am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter an. Die 56-Jährige habe einen «ausgezeichneten Job» darin gemacht, die USA zu repräsentieren.
Eine neue Nominierung war notwendig geworden, weil die bisherige Kandidatin Heather Nauert am vergangenen Sonntag überraschend ihre Bewerbung zurückgezogen hatte. Sie begründete dies damit, dass die zwei Monate seit ihrer Nominierung für ihre Familie eine Strapaze gewesen seien.
Die Opposition hatte Nauert mangelnde aussenpolitische Erfahrung vorgeworfen. Sie arbeitete früher als Moderatorin beim konservativen und Trump überaus wohlgesonnenen Fernsehsender Fox News.
Visa-Skandal bei Nauert?
Mehrere US-Medien berichteten allerdings, Grund für Nauerts Rückzug sei, dass sie vor Jahren eine Frau als Kindermädchen beschäftigt hatte, die keine US-Arbeitserlaubnis gehabt habe. Aus Angst vor Komplikationen im Nominierungsprozess wegen dieses Falls habe Nauert entschieden, sich selbst aus dem Rennen zu nehmen.
Die neue Personalie zu der Diplomatin muss noch vom US-Senat bestätigt werden. Die bisherige Amtsinhaberin des Uno-Postens, Nikki Haley, hatte den Posten zum Jahresende aus persönlichen Gründen abgegeben.
Craft glaubt beiden Seiten beim Klima-Streit
Craft war vor ihrer Zeit als US-Botschafterin in Kanada Unternehmerin im US-Bundesstaat Kentucky. Sie ist mit Joe Craft verheiratet, einem milliardenschweren Geschäftsmann aus der Kohleindustrie. Beide sind Spender der Republikaner. Im Wahlkampf 2016 unterstützte das Ehepaar Kandidaten der Konservativen nach einem Bericht der «Washington Post» mit rund 1,5 Millionen US-Dollar. Wie die Zeitung am Freitag berichtete, gehörten die beiden in der Vergangenheit auch zu Gästen von Trumps Hotel in Washington.
Für Aufsehen sorgte Craft, als sie erklärte, sie glaube «beiden Seiten» in der Debatte über den Klimawandel. In einem Interview des Senders CBC war sie gefragt worden, ob sie an den Klimawandel glaube. Sie entgegnete daraufhin: «Ich glaube, es gibt Wissenschaftler auf beiden Seiten, die richtig liegen». (SDA)