Auch fast ganz Uruguay und Paraguay hätten nach mehreren Stunden wieder Strom, wie die Behörden mitteilten. Die Ursache für den «beispiellosen» Stromausfall sei noch unklar, sagte Argentiniens Präsident Mauricio Macri.
Energieminister Gustavo Lopetegui sprach von einem Fehler im Verbundsystem des nationalen Stromnetzes, der häufiger auftrete, diesmal aber zu einer Kettenreaktion und einem Totalausfall in ganz Argentinien und weiten Teilen Uruguays und Paraguays geführt habe. Mehr als 40 Millionen Menschen waren deswegen ab sieben Uhr morgens stundenlang ohne Strom.
Millionen Menschen von einem Stromnetz abhängig
Auch die argentinische Hauptstadt Buenos Aires mit ihren rund 16 Millionen Einwohnern wurde fast völlig lahmgelegt, der öffentliche Nahverkehr, die Wasserversorgung sowie die Telefon- und Internetkommunikation kamen zum Erliegen. Die Krankenhäuser in der argentinischen Hauptstadt konnten ihren Betrieb dank Generatoren aufrechterhalten.
Der Blackout warf neue Fragen über die Anfälligkeit des Stromnetzes in auf, dass mehrere Länder in Südamerika verbindet. Argentinien und Uruguay teilen sich ein Stromnetz, das vom gemeinschaftlich betriebenen Staudamm Salto Grande ausgeht. Dieser befindet sich rund 450 Kilometer nördlich von Buenos Aires und rund 500 Kilometer nördlich von Uruguays Hauptstadt Montevideo.
In Argentinien leben rund 44 Millionen, in Uruguay gut drei Millionen und in Paraguay etwa sieben Millionen Menschen.
Der Stromausfall behinderte auch die Wahlen in mehreren argentinischen Provinzen. Die Wähler mussten sich beim Ausfüllen der Stimmzettel mit Kerzen oder Licht aus ihrem Smartphone behelfen.
In Argentinien kommt es immer wieder zu kurzzeitigen Stromausfällen, vor allem im Dezember, wenn angesichts von Temperaturen von über 40 Grad viel Strom für die Klimaanlagen benötigt wird. Einen landesweiten Blackout gab es in dem Land aber noch nie.
(SDA)