Orkan fegt über Schweiz
Wegen Sturm «Sabine» fällt teilweise der Schulunterricht aus

Sturm «Sabine» ist am Montagmorgen über die Schweiz gefegt. Bereits in der Nacht tobte er im Jura mit ersten Orkanböen bis ins Baselbiet. Teilweise fällt der Schulunterricht aus - etwa in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Baselland. Dutzende Flüge wurden annulliert.
Publiziert: 10.02.2020 um 01:45 Uhr
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Aktualisiert: 10.02.2020 um 09:37 Uhr
Der Sturm "Sabine" fegt mit hoher Windgeschwindigkeit über die Schweiz.
Foto: LAURENT GILLIERON

Vielerorts wurden die höchsten Windgeschwindigkeiten dieses Winters erreicht, wie die Meteo Group mitteilte. Entsprechend sorgten umgestürzte Bäume im Kanton Neuenburg und unterbrochene Bahnlinien im Jura für Probleme.

Auf dem Säntis und auf dem Chasseral fegte der Sturm um 05.00 Uhr mit 147 respektive 144 Kilometer pro Stunde über die Gipfel, wie SRF Meteo mitteilte. Auf dem Napf waren es 132 Kilometer pro Stunde.

Orkantief bringt warme Temperaturen

Doch auch im Flachland wurden hohe Windgeschwindigkeiten gemessen. So erreichte der Sturm in Rünenberg BL 148 Kilometer pro Stunde, vorerst der höchste Wert, der in dieser Nacht gemessen wurde. In Schaffhausen blies der Sturm mit 112 Kilometer pro Stunde.

In den Alpentälern sorgte der starke Föhn für hohe Temperaturen. So war es in der Nacht in Sachseln OW 20 Grad warm. In Luzern waren es 17,6 Grad, während das Thermometer in Thun 17,1 Grad anzeigte.

Einschränkungen im Zugverkehr

Der Sturm führte in der Westschweiz zu Problemen im Bahnverkehr. Die Bahnstrecken zwischen Le Noirment und Tavannes sowie zwischen Saignelégier und Le Noirmont sind unterbrochen. Es muss mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden.

Einschränkungen durch den Sturm gibt es ferner auf der Strecke Pruntrut - Bonfol, wie den Bahnverkehrsinformationen der SBB zu entnehmen ist. Zu Behinderungen im Bahnverkehr kommt es darüber hinaus auf den Strecken zwischen Glovelier und La Chaux-de-Fonds. Ein umgestürzter Baum legte am frühen Montagmorgen den Bahnverkehr zwischen Court und Moutier lahm.

Wegen starker Winde unterbrochen ist ferner der Bahnverkehr zwischen Ringlikon und Uetliberg im Kanton Zürich sowie zwischen Weissbad und Wasserauen im Kanton Appenzell Innerrhoden. Auf der Bahnstrecke zwischen Luzern und Eschenbach LU kam es zu einer technischen Störung an der Bahnanlage. Die Linie ist unterbrochen.

Beeinträchtigungen des Strassenverkehrs

Unter Behinderungen litt laut TCS auch der Strassenverkehr. Die Kantonsstrasse zwischen Thayngen und Dörflingen ist bis auf weiteres wegen Sturmschäden in beiden Richtungen gesperrt. Das gilt auch für die Hauptstrasse von Neuenburg nach Pontarlier. Hier sind umgestürzte Bäume der Grund für die Sperrung.

In den Kantonen Bern und Basel Stadt hielten sich die Sturmschäden in Grenzen, wie eine Umfrage bei den beiden Kantonspolizeien ergab. Im Berner Seeland und im Oberland hätten umgestürzte Bäume den Verkehr zum Teil behindert. In Basel liege keine Meldung vor. «Wir sind nochmals glimpflich davongekommen», so der Tenor.

Stornierte Flüge

Im Flugverkehr zeigt ein Blick auf die Abflug-Liste am Flughafen Zürich, dass zahlreiche Flüge am frühen Morgen annulliert worden sind. Das gilt für die Flüge der Swiss nach Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, London, Amsterdam, Dresden, Düsseldorf, Hannover, Paris und Prag, die alle zwischen 7 und 9 Uhr hätten starten sollen.

Der Sturm wirbelt auch den Betrieb am Flughafen Zürich durcheinander. Bislang sind bereits 53 Starts und 49 Landungen abgesagt worden. Ausserdem hat es eine handvoll Durchstarts gegeben, wie eine Flughafensprecherin am Morgen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Schulen lassen Unterricht sausen

Im Kanton Baselland überlässt es der Krisenstab den Eltern und Erziehungsberechtigten, ob der Schulweg sicher genug ist für ihre Kinder. Dies geht aus der App von Alertswiss hervor.

Im Kanton St. Gallen fällt in einzelnen Gemeinden der Unterricht aus. So etwa in Jonschwil, wo Schulratspräsident und Schulleiter gemäss Website entschieden haben, dass am Montag- und Dienstagmorgen kein Unterricht stattfindet. Dies mit der Argumentation, dass man sich nur wenn unbedingt notwendig im Freien aufhalten soll.

Auch Uster im Kanton Zürich lässt gemäss Mitteilung die Schule ausfallen, «da die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg nicht gewährleistet werden kann».

Gemäss Medienberichten sollen auch Schulen im Kanton Solothurn betroffen sein.

(SDA)

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