Zahlreiche Orte waren am Samstag noch von der Aussenwelt abgeschnitten. Rettungskräfte warnten, dass das gesamte Ausmass der Schäden in Mosambik wegen Ausfällen des Strom- und Handynetzes noch nicht absehbar gewesen sei.
Sturm beschädigt Infrastruktur
Im Zentrum Mosambiks, wo «Idai» in der Nacht zum Freitag mit Windböen von bis zu 160 Stundenkilometern vom Indischen Ozean her kommend auf Land gestossen war, starben mindestens 19 Menschen. Rund 70 weitere wurden teils schwer verletzt, wie der Gouverneur der betroffenen Provinz Sofala, Albert Mondlane, am Samstag einem Radiosender sagte.
Der Sturm zog direkt über die Grossstadt Beira mit 500'000 Einwohnern hinweg. Dort fielen Strom und Kommunikationsnetz aus. Das Rote Kreuz, Unicef und andere Helfer schickten auf dem Landweg Teams aus der Hauptstadt Maputo in die Region; Inlandflüge waren gestrichen.
Schweiz schickt Hilfslieferungen
Die Schweiz schickte ein Spezialistenteam und Hilfsgüter nach Mosambik, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Samstag mitteilte. Die Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) werden demnach eine Lagebeurteilung vor Ort vornehmen und erste Soforthilfemassnahmen in den Bereichen Logistik, Notunterkünfte und Trinkwasser einleiten.
Zusätzlich sendet die Schweiz über das Wochenende 12 Tonnen Hilfsmaterial nach Mosambik: 1000 Blachen, 500 Werkzeug-Kits für den Bau von Notunterkünften, Grossraumzelte. Davon werden gemäss EDA rund 500 Familien profitieren. In der Lieferung seien auch 5 Mehrzweckzelte enthalten, die als Schulräume, Gesundheitszentren oder Lagerräume benutzt werden können.
Hochwasser im Osten von Simbabwe
Im Osten Simbabwes in der Nähe des Ortes Chimanimani kamen infolge von Überschwemmungen mindestens 31 Menschen ums Leben. Rund 40 weitere würden noch vermisst, erklärte das Informationsministerium. Zahlreiche Häuser, Strassen und Äcker seien überflutet. Retter konnten den Ort wegen eingestürzter Brücken zunächst nicht erreichen.
Der Zyklon hatte sich am Freitag über Land abgeschwächt und war von Mosambik nach Simbabwe weitergezogen. Bereits Anfang der Woche war es in Mosambik und im angrenzenden Süden Malawis zu heftigem Regen und zu Überflutungen gekommen, in deren Folge in Mosambik 66 Menschen starben. Im angrenzenden Malawi gab es mehr als 50 Opfer.
In Mosambik hatte der Zyklon «Favio» 2007 rund 130 000 Häuser beschädigt und Zehntausende Menschen zur Flucht gezwungen. Mosambik gehört einem UN-Index zufolge zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.