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Unterstützung für Corona-Risikogruppen
Jetzt boomt die freiwillige Nachbarschaftshilfe

Die Schweiz zeigt sich solidarisch: Damit Menschen aus Corona-Risikogruppen zu Hause bleiben können, bieten immer mehr Freiwillige spontan ihre Hilfe an.
Publiziert: 15.03.2020 um 08:15 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2020 um 19:01 Uhr
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Angebote von freiwilligen Helfern, wie dieses in Baden AG, gibt es in diesen Tagen immer mehr.
Foto: Facebook
Andrea Cattani

Die Lage in der Schweiz ist ernst: Am Freitag hat der Bundesrat wegen des sich immer weiter ausbreitenden Coronavirus die Notlage ausgerufen. Schulen bleiben zu, Veranstaltungen werden abgesagt und besonders älteren Personen wird empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden.

Solche einschneidenden Massnahmen treffen all jene besonders hart, für die der Alltag ohnehin eine Herausforderung darstellt: Senioren, Kranke, Obdachlose, Arme. «Diese Personen sollen in diesen ausserordentlichen Zeiten nicht alleine gelassen werden», sagt Nora Hunziker. Die 27-Jährige hat seit Kurzem eine Nachbarschaftshilfe im Berner Ostring auf die Beine gestellt. Zusammen mit anderen Freiwilligen trotzt sie dem Coronavirus und bietet all jenen ihre Hilfe an, die sie in diesen Tagen besonders brauchen.

Gegenentwurf zu den Hamsterkäufern

Die Idee sei ihr auf Facebook gekommen, erklärt Hunziker BLICK: «Aus Deutschland kursierte ein Brief mit dem Angebot, dass Freiwillige für Rentner die Einkäufe erledigen würden. So können all jene zu Hause bleiben, die zur potenziellen Risikogruppe gehören.»

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Nun will Hunziker das Modell auch in der Hauptstadt umsetzen. Egal, ob Einkaufen, Fahrten erledigen oder Kinderbetreuung – es finden sich immer mehr Freiwillige, die ihre Hilfe für solche notwendigen Alltagsaufgaben anbieten.

In ihrem Angebot sieht Hunziker auch einen Gegenentwurf zu all jenen, die sich wegen des grassierenden Coronavirus in diesen Tagen mit Vorräten zudecken und ganze Regale leer kaufen. «Gerade in dieser Situation ist es wichtig, nicht nur an sich zu denken, sondern solidarisch zu sein und zusammenzuhalten», sagt sie.

Motto: «Gemeinsam gegen Corona»

Auch in anderen Schweizer Städten wie Zürich oder Basel bieten in diesen Tagen immer mehr Menschen Nachbarschaftshilfe an. Unter dem Motto «Gemeinsam gegen Corona» können sich Freiwillige auf der Internetseite www.hilf-jetzt.ch eintragen und so in ihren Ortschaften organisieren.

In Baden im Kanton Aargau sind so innert weniger Stunden über 100 Freiwillige zusammengekommen. Franziska Biedermann hat dafür die Facebook-Seite «Gern gscheh – Badä hilft» ins Leben gerufen. Sie ist begeistert, wie viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind und sich bereit erklärt haben, trotz dieser angespannten Lage zu helfen.

«Das Wichtigste ist jetzt, dass wir die Leute erreichen, welche die Hilfe auch in Anspruch nehmen möchten», sagt Biedermann. Gerade ältere Menschen könne man nicht via Facebook erreichen. «Gut wäre, wenn möglichst viele Leute über das Angebot reden würden, dann verbreitet sich die Information wie von selbst.»

«Solidarität heisst nicht nur Abstand halten»

Auch aus der Politik erhält das Vorhaben der Nachbarschaftshilfe bereits Unterstützung. Die Juso bietet Interessierten gar einen vorgefertigten Brief zum Download an, mit dem Nachbarn beispielsweise im Treppenhaus auf die angebotene Hilfe hingewiesen werden können.

Man wolle damit ein Zeichen setzen, erklärt Juso-Präsidentin Ronja Jansen (25) BLICK. «Solidarität heisst nicht nur, dass wir uns die Hände waschen und Abstand halten, sondern sie geht weiter.» Bei der Partei seien denn auch bereits zahlreiche positive Reaktionen eingegangen.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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