Die Herausforderungen in der internationalen Umweltpolitik liessen sich nur gemeinsam lösen. Für den Antrag der Schweizer Delegation, dass das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) die Chancen und Risiken für Geoengineering untersuchen soll, gab es an der Vollversammlung in Nairobi allerdings vorerst keinen Konsens, wie es am Donnerstag in einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hiess.
Die Schweiz will sich in diesem Bereich zusammen mit anderen Staaten weiter dafür engagieren, dass die Fakten zur Sprache kommen. Ein Beispiel für Geoengineering ist die Einlagerung von Kohlendioxid zur Bekämpfung des Klimawandels.
Weiter hat die Schweiz zusammen mit Mexiko einen Vorstoss eingereicht zur Erarbeitung von Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit Mineralien und Metallen. Es sollen bestehende Beispiele für den Schutz der Umwelt beim Abbau zusammengetragen und Standards gefördert werden. Der Vorstoss soll am Freitag verabschiedet werden.
Die Schweiz setzt sich gemäss der Mitteilung des Uvek in Nairobi auch für griffige Lösungen und eine umfassende Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Entsorgung von Chemikalien und Abfall ein. Die Schweizer Delegierten verwiesen dabei auf die Erfahrungen der Schweiz im Umgang mit Asbest.
Was die Verschmutzung der Meere durch Plastik betrifft, unterstützt die Schweiz zusätzliche internationale Massnahmen, um die Meere vor diesen Abfällen zu schützen. Dies müsse über eine Reduktion des Plastikverbrauchs erreicht werden. Der Schutz der Meere soll vorzugsweise im Rahmen bestehender Übereinkommen wie zum Beispiel der Basler Konvention geregelt werden.
Die Uvek-Vorsteherin nutzte die Gelegenheit auch, um in Nairobi ein Recycling-Unternehmen unter Schweizer Leitung zu besichtigen. Es beschäftigt 250 Personen, die Mehrheit davon Frauen, und ist auf die Trennung und Wiederaufbereitung von Abfall spezialisiert. In Kenia gibt es keine öffentliche Abfallentsorgung.
Es handelt sich um die erste Auslandreise von Sommaruga als Umweltministerin. Die Konferenz in Nairobi dauert noch bis am Freitag.