Die Unterwasserwelt in Australien leidet. Der Great Barrier Reef wird von dreckigem Flusswasser zugemüllt.
In der braunen Brühe schwimmen nach Angaben von Wissenschaftlern Erde sowie Schutt, Gebäudetrümmer und sonstige Abfälle. Auf Luftaufnahmen ist zu sehen, wie das Dreckwasser inzwischen mehr als 60 Kilometer weit in das Korallenriff reicht.
Wissenschaftler der James Cook Universität im Bundesstaat Queensland warnten am Freitag: «Korallen und Seegras brauchen Licht, um ihr Wachstum und ihre Gesundheit beizubehalten». An besonders stark betroffenen Stellen des 2300 Kilometer langen Riffs droht das Schmutzwasser nun Korallen zu «ersticken», etwa an der Mündung des Flusses Burdekin. «Sollte es hier bleiben, würde es nicht lange dauern, bis einige Systeme absterben», sagte Forscherin Jane Waterhouse.
Aufräumarbeiten dauern noch an
Der Nordosten Australiens war in den vergangenen Wochen von schweren Unwettern heimgesucht worden. In der besonders schlimm betroffenen Stadt Townsville, die direkt an der Küste liegt, fiel so viel Regen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Durch das Hochwasser wurden auch viele Häuser beschädigt. Die Bewohner sind immer noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
Das Great Barrier Reef, das sich über eine Länge von mehr als 2000 Kilometern erstreckt, gehört zu Australiens bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Seit einigen Jahren leidet es massiv an sogenannten Korallenbleichen: ein vermutlich temperaturbedingtes Ausbleichen der Korallenstöcke, was schliesslich zum Aussterben führen kann. (SDA)