Krankenkassen, Altersvorsorge, Umwelt
Das sind die grösste Sorgen der Schweizer

Krankenkassenprämien, Altersvorsorge und Umweltsituation sind die grössten Sorgenkinder der Schweizer Bevölkerung. Dabei sind Westschweizer deutlich besorgter als Deutschschweizer, ältere Personen markant besorgter als junge und Frauen etwas besorgter als Männer.
Publiziert: 04.09.2019 um 09:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2019 um 15:51 Uhr
Das grösste Kopfzerbrechen bereiten den Schweizerinnen und Schweizern die Krankenkassenprämien. (Archivbild)

Dies zeigt das am Mittwoch veröffentlichte Sorgenbarometer des unabhängigen Online-Vergleichsdienstes Moneyland.ch. Das Marktforschungsinstitut Ipsos führte in dessen Auftrag 2019 eine repräsentative Online-Umfrage bei 1500 Personen durch.

Diese Dinge beschäftigen die Schweizer am meisten

Das grösste Kopfzerbrechen bereiten den Schweizerinnen und Schweizern demnach die Krankenkassenprämien: 74 Prozent der Befragten geben an, dass Ihnen diese «eher bis sehr grosse Sorgen machen».

Es folgen:

  •  die allgemeine Situation der Umwelt (70 Prozent)
  • die allgemeine Altersvorsorge (66 Prozent)
  • der Klimawandel (66 Prozent)
  • die AHV (65 Prozent)
  • Pensionskasse (61 Prozent)
  • eigenen Finanzen (60 Prozent)

Weitere Sorgenkinder

Einer Mehrheit der Bevölkerung bereiten ausserdem die folgenden Faktoren Sorgen:

  • Das weltweite Bevölkerungswachstum (59 Prozent)
  • die eigene Gesundheit (56 Prozent)
  • der eigene Lohn (55 Prozent
  • Arbeitslosigkeit (Jobverlust: 51 Prozent)
  • Zustand der Europäischen Union (48 Prozent)
  • Wohnungsmiete (47 Prozent)
  • Einwanderung in die Schweiz bereitet (41 Prozent)
  • Ausländern in der Schweiz (40 Prozent)
  • Zustands der Schweizer Wirtschaft (40 Prozent)
  • weltweiter Staatsverschuldung (38 Prozent)
  • Negativzinsen (37 Prozent)
  • eigene Hypothek (24 Prozent)
  • Brexit (21 Prozent)
  • Staatsverschuldung der Schweiz (21 Prozent)
Die Entwicklung der AHV bereitet Sorgen.

Röstigraben zeigt sich auch in den Sorgen

Die Unterschiede zwischen der Stadt- und der Landbevölkerung sind in aller Regel nicht signifikant. Augenfällig gross sind hingegen die Unterschiede zwischen der Deutsch- und der Westschweiz.

Besonders markant fällt das auf bei:

  • der Wohnungsmiete (61 Prozent sorgen sich in der Romandie, nur 40 Prozent in der Deutschschweiz),
  • der eigenen Gesundheit (79 Prozent gegenüber 45 Prozent in der Deutschschweiz)
  • den Krankenkassenprämien (80 Prozent gegenüber 70 Prozent)
  • bei der Arbeitslosigkeit (57 Prozent gegenüber 47 Prozent)
  • beim Zustand der Schweizer Wirtschaft (51 Prozent gegenüber 35 Prozent)
  • beim eigenen Lohn (74 Prozent gegenüber 46 Prozent)
  • eigenen Finanzen (78 Prozent gegenüber 50 Prozent in der Deutschschweiz)

Bezüglich Einwanderung in die Schweiz, Ausländer in der Schweiz, weltweites Bevölkerungswachstum, Zustand der EU, Brexit, weltweiter Staatsverschuldung und Negativzinsen sorgen sich hingegen die Deutschschweizer mehr als die Westschweizer.

Unterschiede bei Männern und Frauen

Frauen sind in der Regel etwas besorgter als Männer - zumindest in der vorliegenden Umfrage. Am grössten sind die Unterschiede bei der allgemeinen Situation der Umwelt und dem Klimawandel. Bezüglich Klimawandel machen sich 70 Prozent der Frauen eher bis sehr grosse Sorgen, während es bei den Männern nur 61 Prozent sind. Um die allgemeine Situation der Umwelt besorgt sind 75 Prozent der Frauen, während es bei den Männern nur 64 Prozent sind.

Männer sorgen sich hingegen mehr als Frauen um die weltweite Staatsverschuldung, den Zustand der EU, das weltweite Bevölkerungswachstum, um Ausländer in der Schweiz, um die Einwanderung in die Schweiz und um Hypotheken.

Jüngere haben andere Sorgen als ältere Generationen

Das Sorgenbarometer von Moneyland.ch zeigt markante Unterschiede zwischen den Generationen. Bei der Mehrheit der Faktoren steigen die Sorgen mit zunehmendem Alter deutlich an. Die Redensart von der «unbeschwerten Jugend» scheine auf die Schweizer Bevölkerung zuzutreffen, schreiben die Autoren. Einige Beispiele mögen die Altersunterschiede verdeutlichen.

  • Krankenkassenprämien (52 Prozent der 18- bis 25-Jährigen, 74 Prozent der 26- bis 49-Jährigen und 82 Prozent der 50- bis 74-Jährigen)
  • Negativzinsen (25 Prozent der 18- bis 25-Jährigen, 32 Prozent  der 26- bis 49-Jährigen und 48 Prozent der 50- bis 74-Jährigen)
  • Bei den eigenen Finanzen und dem Lohn hingegen gibt es keine grossen Altersunterschiede.

Die Jungen sorgen sich aber mehr um die allgemeine Umweltsituation und wegen des Klimawandels als die älteren Generationen:

  • Klimawandel(74 Prozent der jüngsten Generation, 62 Prozent der 26- bis 49-Jährigen und 65 Prozent bei der ältesten Generation. (SDA)
Ab Generation X ist in Sachen AHV nichts mehr klar und selbstverständlich.
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