Trotz WHO-Studie
Wir essen, was wir wollen!

Marianne Botta Diener, ETH-Lebensmittelingenieurin, hat für BLICK sechs Schweizer Nationalgerichte bewertet.
Publiziert: 28.10.2015 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:47 Uhr
1/8
Birchermüesli: Positiv: Hafer hat einen hohen Nährstoffgehalt. Beta-Glucane verlangsamen den Blutzuckeranstieg, machen lange satt. Positiv: Vitamin C aus Früchten verbessert die Aufnahme von Eisen aus Nüssen und Hafer. Positiv: Joghurt ist gut für den Darm. Negativ: Hoher Zuckergehalt bei gekauften Birchermüesli. Fazit: Selber gemacht ist es super gesund, kann jeden Tag gegessen werden. Note 6.
Foto: David Marsden
Von Franca Siegfried und Barbara Lienhard

Die Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO schlägt uns Wurst­essern auf den Magen. Unser Cervelat gehört in die Klasse der gefährlichsten Lebensmittel. Wurst verursacht Krebs! Das wollen wir nicht akzeptieren. Auch wenn 22 Wissenschaftler aus zehn Ländern in der internationalen Agentur für Krebsforschung IARC die Daten von 800 Studien analysiert haben. Dabei suchten sie nach dem Zusammenhang von Krebs und dem Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch.

Aus der Studie geht hervor, dass Wurstesser ein 18 Prozent höheres Darmkrebsrisiko pro 50 Gramm Wurst pro Tag haben. Eine Olma-Bratwurst wiegt 165 Gramm und erhöht somit das Risiko auf 59,4 Prozent!

BLICK-Leser reagieren empört auf die WHO: «Warum werden wir immer älter? Gemäss Wissenschaftlern müsste die Menschheit demnächst aussterben.» Marianne Botta Diener, ETH-Lebensmittelingenieurin, hat für BLICK darum sechs Schweizer Nationalgerichte bewertet und gibt Entwarnung.

Auch das Forscherteam zeigte sich etwas zahmer bei ihrer Krebseinschätzung von rotem Fleisch. In der Datenfülle fanden sie zu viele Unsicherheiten. So landete das Fleisch von Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Pferd und der Ziege nur in der Gruppe 2 der WHO: «wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen». Zudem zeigt die WHO-Studie auch, dass Forscher Aufgewärmtes mögen: Sabine Rohrmann von der Universität Zürich warnte schon 2013 vor Wurst und dem mit 18 Prozent erhöhtem Krebsrisiko.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?