Die Buchungen seien zwar im vergangenen Winter noch unter dem Niveau von 2019 geblieben, sagte Tui Suisse-Chef Philipp von Czapiewski am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Allerdings seien einige Destinationen bereits besser unterwegs gewesen als im letzten Vor-Coronajahr.
So sei das Badeferiengeschäft sehr stark gelaufen, während Destinationen in Asien wie etwa Thailand nach der pandemiebedingten Schliessung zurückgekommen seien. Thailand hat sich auf der Langstrecke auf den dritten Platz vorgearbeitet hinter den Malediven und Dubai. Auf der Mittelstrecke machten im Winter 2022/23 Destinationen in Ägypten am Roten Meer und auf den Kanarischen Inseln die Top-5 aus.
Im Sommer erwarte Tui Suisse eine sehr starke Entwicklung mit Rekordergebnissen in einigen Destinationen wie Griechenland, Spanien und Zypern, sagte von Czapiewski. Zudem seien einige Destinationen wieder offen wie beispielsweise die USA. «Die Reiselust ist nach wie vor gross.» Badeferien seien sehr gefragt.
Die beliebtesten Destinationen im Sommer auf der Kurzstrecke seien Mallorca vor Antalya und Heraklion. Auf der Langstrecke liegen Dubai, Sansibar und New York vorne. Tui Suisse habe die Kapazitäten für Sommer und Herbst aufgestockt. Man biete mehr Flüge, mehr Flugzeugsitze und mehr Destinationen an. Denn der Herbst dürfte ebenfalls stark ausfallen, sagte von Czapiewski.
Die Schweizer greifen für ihre Erholung tiefer in die Tasche. Im Schnitt geben sie 10 bis 20 Prozent mehr für ihre Reise aus, was die Einnahmen von Tui Suisse in die Höhe treibt.
Der Hauptteil der höheren Ausgaben sei darauf zurückzuführen, dass die Menschen sich mehr gönnen würden wie etwa bessere Hotel- oder Flugkategorien, sagte von Czapiewski am Rande der Medienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Zudem sei auch die Aufenthaltsdauer im Durchschnitt länger als vor der Pandemie.
Preissteigerungen machten nur einen kleineren Teil der durchschnittlichen Mehrausgaben von 10 bis 20 Prozent aus. Zudem falle die Preisentwicklung je nach Destination unterschiedlich aus. So seien die Preise nach Asien und die Türkei für den Sommer über alles gesehen konstant, erklärte der Tui Suisse-Chef. Sinkende Hotelpreise würden steigende Flugpreise kompensieren.
Dann gebe es Destinationen mit einer Preissteigerung von 5 bis 10 Prozent. Dies betreffe Griechenland und Spanien. Hier treffe die höhere Nachfrage mit höheren Flugpreisen zusammen.
Den noch grösseren Preissprung stellte Tui Suisse in den USA und Ozeanien fest mit einer Verteuerung von 15 bis 20 Prozent gegenüber dem Sommer 2019. Während die Preise von US-Airlines relativ konstant geblieben seien, hätten europäische Fluggesellschaften aufgeschlagen, da ihre Flugkapazitäten noch nicht auf dem Niveau von vor der Krise seien.
Die deutlichen Preiserhöhungen in den USA sowie der Mangel an Mietwagen und Campern hat denn auch Bremsspuren hinterlassen. «Von den USA hatten wir uns mehr erhofft», sagte von Czapiewski.
Auf der anderen Seite seien auch einige Angebote billiger als vor Corona. Es gebe noch Last-Minute-Ferien im Sommer.
(SDA)