Tote Familie in Brandenburg
Mordkommission bestätigt: Vater hat Familie getötet

In einem Einfamilienhaus in Brandenburg wurden am Samstag fünf Tote gefunden, darunter drei Kinder. Nun ist klar: Der Familienvater ist für die Tat verantwortlich.
Publiziert: 06.12.2021 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2021 um 12:45 Uhr
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Nachbarn legen Kerzen und Teddybären vor dem Haus in Königs Wusterhausen ab.
Foto: AFP

Das idyllische Kleinstadtleben im brandenburgischen Königs Wusterhausen wurde am Samstagmittag jäh unterbrochen, als ein Nachbar in einem Einfamilienhaus drei leblose Personen entdeckte und daraufhin die Polizei informierte.

Die Beamten fanden wenig später insgesamt fünf Tote – dabei handelte es sich um die Bewohner des Hauses, wie sich bald herausstellte. Darunter waren zwei Erwachsene und drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren.

Vater soll Familie und sich selbst erschossen haben

Noch am Montag kursierte das Gerücht, der Vater habe seine Familie ermordet. So sagte der Oberstaatsanwalt Gernot Banthleon der «Bild»: : «Im Haus wurde ein Abschiedsbrief gefunden». Und er betont: «Es gibt derzeit keinen Tatverdacht gegen eine dritte Person.»

Nun bestätigt die Zeitung, dass Mordkommission, so wie Staatsanwaltschaft sicher sind: Der Vater ist für die Bluttat verantwortlich. So soll der Mann zuerst seine drei Töchter, seine Frau und schlussendlich sich selbst getötet haben. Ein Kind starb durch Messereinstiche, die anderen vier Personen wiesen Schusswunden auf.

Laut Informationen soll tatsächlich die Tatwaffe im Einfamilienhaus sichergestellt worden sein. Wie der Familienvater an die Waffe kam, sei unklar. Banthleon sagte, dass der Vater «keinen entsprechenden Waffenschein» besass.

Nachbarn schockiert über grausame Tat

Die Nachbarn zeigten sich am Samstag schockiert. Die Familie habe immer sehr fröhlich und harmonisch gewirkt. Bereits am Samstag deponierte man Kerzen und Blumen vor dem Haus, Schulfreunde der Kinder brachten selbstgemachte Grusskarten. Auf die Frage, ob sie die Toten kannten, antwortet ein Mann: «Das hier ist ein Dorf – man kennt sich.»

Die Familie sei erst vor ein paar Jahren hergezogen, das Haus sei neu gebaut worden. Zwei weitere Anwohner, die nur wenige Häuser entfernt wohnen, berichten, sie hätten vor einigen Tagen ein Schuss gehört. «Das muss aus einer Schusswaffe gekommen sein. Das waren keine Silvesterkracher», sagte ein Nachbar, wie die «Rheinische Post» schreibt.

Einziger Überlebender der Tat war der Chihuahua der Familie, der von der Polizei aus dem Haus gerettet wurde. Es blieb zunächst im Dunkeln, ob es sich bei den Toten überhaupt um eine Familie handelte oder ob sich noch weitere Personen in dem Haus aufhielten.

Bestätigung für Quarantäne-Gerüchte

Spekulationen kursierten, die Bewohner hätten sich in Corona-Quarantäne befunden. Nun wurde auch dieses Gerücht bestätigt, dass sie sich aufgrund einer Covid-Infektion tatsächlich in Quarantäne befanden.

Die Spurensicherung sei die ganze Nacht von Samstag auf Sonntag vor Ort gewesen, sagt ein Polizeisprecher am Sonntag. Weiterhin offen bleibt, wann genau die Tat passierte. Anwohner und Bekannte aus dem näheren Umfeld der Toten werden befragt, die Leichen werden von der Rechtsmedizin untersucht. (chs)

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