Die Skisaison ist in vollem Gang. Gerade über die Feiertage pilgerten viele Wintersportler in die Berge, sorgten für grossen Andrang, Wintersportdestinationen verzeichneten Rekordzahlen. Doch mit dem Spass kommt die Gefahr. Am Donnerstag starb in St. Moritz GR ein deutscher Skifahrer (†57) nach einer Kollision mit einem Tessiner (52). Im November 2019 prallte auf der Skipiste in Arosa GR ein Mann (57) mit einem Mädchen (5) zusammen. Die Kleine wurde dabei schwer verletzt. Nur ein Jahr zuvor endete in Lenk BE ein Crash für ein vierjähriges Mädchen tödlich.
So gefährlich ist es auf der Piste wirklich! Jedes Jahr verunfallen rund 76'000 Personen auf Schweizer Pisten. Bei 1300 bis 1700 Fällen muss die Rega ausrücken. Zwischen den Jahren 2000 und 2018 endeten die Unfälle im Durchschnitt für jährlich 39 Wintersportler sogar tödlich.
Höhere durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit
Laut Beratungsstelle für Unfallverhütung hat das Ausmass an Unfällen auf Schweizer Schneesportpisten in den letzten zehn bis 15 Jahren weder zu- noch abgenommen. Und das trotz verbesserter Schutzmassnahmen wie etwa Helm und Rückenpanzer.
Aber warum? Mediensprecher Nicolas Kessler (38) sagt zu BLICK: «Über die Zeit haben zwar diverse Faktoren das Unfallgeschehen positiv beeinflusst. Dazu gehören etwa das Tragen von Schneesporthelmen oder der Auslösermechanismus bei Ski- und Snowboard-Bindungen.»
Auf der anderen Seite gebe es aber auch negative Entwicklungen. Kessler nennt dabei eine höhere durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit. Die meisten Verletzungen passieren bei Selbstunfällen – konkret bei einem Sturz ohne Sprung. Zudem könne auch der übermässige Konsum von Alkohol zu Unfällen und Verletzungen führen.
Carvingski als Problem
Hans-Curd Frei (44) ist Co-Chefarzt im Spital Davos. Schneesportunfälle gehören für ihn zum Alltag. Die erhöhte Fahrgeschwindigkeit sieht er weniger als Problem. «Der häufigste Grund für Unfälle ist, wenn sich die Ski selbständig machen», sagt er. «Da sehe ich vor allem den Carvingski als Problem.» Das passiere, wenn der Ski abrutsche und sich der Fahrer nicht mehr halten könne.
Bei solchen Unfällen sind aus seiner Sicht vor allem die Technik sowie die körperliche Verfassung eines Wintersportlers ausschlaggebend. «Oft gehen die Leute nur für eine Woche oder sogar nur für einen Tag auf die Piste – viele sind deshalb nicht so gut trainiert», sagt Frei. «Es gibt auch immer wieder Personen, die bei der letzten Abfahrt verunfallen, vermutlich, weil die Konzentration nachlässt.» Eine Häufung der Unfälle sei auch um die Mittagszeit zu beobachten, weil dann die meisten Personen auf der Piste sind.
Heisst: Ist das Material zu stark, das Ego zu gross und sind die Muskeln zu schwach, wirds gefährlich!
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) ist eine Stiftung mit dem Ziel, in der Schweiz die Unfälle in Strassenverkehr, Sport sowie Haus und Freizeit zu verhindern oder zu mindern. Die bfu gibt Wintersportlern dafür diese fünf wichtigen Tipps:
-
Geschwindigkeit anpassen
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Helm tragen
-
Auf den Ski: Einstellungen der Bindung jährlich prüfen lassen
-
Auf dem Snowboard: Handgelenkschutz tragen
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Die allgemeinen Verhaltensregeln des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) einhalten
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) ist eine Stiftung mit dem Ziel, in der Schweiz die Unfälle in Strassenverkehr, Sport sowie Haus und Freizeit zu verhindern oder zu mindern. Die bfu gibt Wintersportlern dafür diese fünf wichtigen Tipps:
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Geschwindigkeit anpassen
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Helm tragen
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Auf den Ski: Einstellungen der Bindung jährlich prüfen lassen
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Auf dem Snowboard: Handgelenkschutz tragen
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Die allgemeinen Verhaltensregeln des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) einhalten