Dies schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International im am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht zum Stand der Todesstrafe. Demnach gab es 2018 nur in fünf Ländern mehr Hinrichtungen: in Weissrussland, Japan, Singapur, Südsudan und den USA. Weltweit wurden mindestens 690 Exekutionen registriert.
Die Todesstrafe in der Schweiz wurde 1942 im zivilen Strafgesetzbuch abgeschafft. Ein erster Versuch zur Abschaffung der Todesstrafe erfolgte in der Bundesverfassung von 1874, doch wurde sie bereits fünf Jahre später durch eine Volksabstimmung wieder zugelassen. Hauptargument der Befürworter war die steigende Kriminalität. 10 Kantone führten sie in ihren Strafgesetzbüchern wieder ein.
Im Kriegsfall blieb die Todesstrafe dagegen bestehen - für Delikte wie Landesverrat, Feind-Begünstigung, Mord und Plünderung. Im Zweiten Weltkrieg wurden von 33 gefällten Todesurteilen 17 durch Erschiessen vollstreckt, die letzte Hinrichtung erfolgte 1944. Ein Versuch, per Initiative die Todesstrafe für Drogenhändler einzuführen, scheiterte 1985 bereits während der Unterschriftensammlung.
Letzte Hinrichtung in der Schweiz 1944
In der Schweiz wurde zuletzt 1944 eine Zivilperson hingerichtet. Die Todesstrafe wurde allerdings erst 1992, mit der Änderung des Militärstrafrechts, vollständig abgeschafft. Seither engagiert sich die Schweiz laut AI für ihre weltweite Abschaffung – sowohl auf multilateraler wie auch bilateraler Ebene.
Todesstrafe weltweit
Die Zahl der Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr um fast ein Drittel gesunken und hat den tiefsten Wert seit mindestens einem Jahrzehnt erreicht. Demnach gab es 2018 nur in fünf Ländern mehr Hinrichtungen: in Weissrussland, Japan, Singapur, Südsudan und den USA. Weltweit wurden mindestens 690 Exekutionen registriert. Unklar ist die Lage in China. Da Peking die Todesstrafe als Staatsgeheimnis einstufe, fehlten genaue Zahlen für das Land, schreibt Amnesty. Trotzdem lasse sich sagen, dass dort am meisten Menschen hingerichtet worden seien, Tausende Todesurteile und Exekutionen.
Auf Rang zwei der unrühmlichen Liste folgt der Iran. Doch seien dort nach einer Änderung der Anti-Drogen-Gesetze die Hinrichtungen um die Hälfte gesunken. Auch im Irak, in Pakistan und Somalia wurden gemäss dem Amnesty-Bericht deutlich weniger Menschen hingerichtet.
An der Uno-Generalversammlung im Dezember 2018 hatten 121 Länder für ein weltweites Moratorium für die Todesstrafe gestimmt. 35 Staaten stimmten dagegen. (SDA)
Die Todesstrafe in der Schweiz wurde 1942 im zivilen Strafgesetzbuch abgeschafft. Ein erster Versuch zur Abschaffung der Todesstrafe erfolgte in der Bundesverfassung von 1874, doch wurde sie bereits fünf Jahre später durch eine Volksabstimmung wieder zugelassen. Hauptargument der Befürworter war die steigende Kriminalität. 10 Kantone führten sie in ihren Strafgesetzbüchern wieder ein.
Im Kriegsfall blieb die Todesstrafe dagegen bestehen - für Delikte wie Landesverrat, Feind-Begünstigung, Mord und Plünderung. Im Zweiten Weltkrieg wurden von 33 gefällten Todesurteilen 17 durch Erschiessen vollstreckt, die letzte Hinrichtung erfolgte 1944. Ein Versuch, per Initiative die Todesstrafe für Drogenhändler einzuführen, scheiterte 1985 bereits während der Unterschriftensammlung.
Letzte Hinrichtung in der Schweiz 1944
In der Schweiz wurde zuletzt 1944 eine Zivilperson hingerichtet. Die Todesstrafe wurde allerdings erst 1992, mit der Änderung des Militärstrafrechts, vollständig abgeschafft. Seither engagiert sich die Schweiz laut AI für ihre weltweite Abschaffung – sowohl auf multilateraler wie auch bilateraler Ebene.
Todesstrafe weltweit
Die Zahl der Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr um fast ein Drittel gesunken und hat den tiefsten Wert seit mindestens einem Jahrzehnt erreicht. Demnach gab es 2018 nur in fünf Ländern mehr Hinrichtungen: in Weissrussland, Japan, Singapur, Südsudan und den USA. Weltweit wurden mindestens 690 Exekutionen registriert. Unklar ist die Lage in China. Da Peking die Todesstrafe als Staatsgeheimnis einstufe, fehlten genaue Zahlen für das Land, schreibt Amnesty. Trotzdem lasse sich sagen, dass dort am meisten Menschen hingerichtet worden seien, Tausende Todesurteile und Exekutionen.
Auf Rang zwei der unrühmlichen Liste folgt der Iran. Doch seien dort nach einer Änderung der Anti-Drogen-Gesetze die Hinrichtungen um die Hälfte gesunken. Auch im Irak, in Pakistan und Somalia wurden gemäss dem Amnesty-Bericht deutlich weniger Menschen hingerichtet.
An der Uno-Generalversammlung im Dezember 2018 hatten 121 Länder für ein weltweites Moratorium für die Todesstrafe gestimmt. 35 Staaten stimmten dagegen. (SDA)
Unklar ist die Lage in China. Da Peking die Todesstrafe als Staatsgeheimnis einstufe, fehlten genaue Zahlen für das Land, schreibt Amnesty. Trotzdem lasse sich sagen, dass dort am meisten Menschen hingerichtet worden seien, Tausende Todesurteile und Exekutionen würden vermutet.
Änderung der Anti-Drogen-Gesetze in Irak
Auf Rang zwei der unrühmlichen Liste folgt der Iran. Doch seien dort nach einer Änderung der Anti-Drogen-Gesetze die Hinrichtungen um die Hälfte gesunken. Auch im Irak, in Pakistan und Somalia wurden gemäss dem Amnesty-Bericht deutlich weniger Menschen hingerichtet.
Der starke Rückgang zeige, dass einige Staaten ihre Haltung änderten, liess sich Kumi Naidoo, Generalsekretär von Amnesty International, in der Mitteilung zitieren. «Das ist ein hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis diese grausame Strafe der Vergangenheit angehört.»
So hat Burkina Faso im Juni 2018 ein neues Strafgesetzbuch verabschiedet, das die Todesstrafe abschafft. Auch Gambia und Malaysia erklärten ein offizielles Moratorium für Hinrichtungen. Im US-amerikanischen Bundesstaat Washington wurde die Todesstrafe im Oktober für verfassungswidrig erklärt.
An der Uno-Generalversammlung im Dezember hatten 121 Länder für ein weltweites Moratorium für die Todesstrafe gestimmt. 35 Staaten stimmten dagegen.
Der starke Anstieg der Todesurteile
Dennoch bleibt Amnesty International alarmiert. Besonders der starke Anstieg der Todesurteile macht der Organisation Sorgen. Im Irak vervierfachte sich die Zahl von mindestens 65 im Jahr 2017 auf mindestens 271 im Jahr 2018.
In Ägypten stieg die Zahl der verhängten Todesurteile um mehr als 75 Prozent, von mindestens 402 im Jahr 2017 auf mindestens 717 im Jahr 2018. Die Urteile beruhten oft auf «Geständnissen», die unter Folter erzwungen würden, und auf fehlerhaften Untersuchungen der Polizei, schreibt Amnesty.
Die Menschenrechtsorganisation stellt sich nach eigenen Angaben in allen Fällen ausnahmslos gegen die Todesstrafe, unabhängig von der beschuldigten Person, des Verbrechens, der Schuld oder Unschuld des Verurteilten oder der gewählten Hinrichtungsmethode.
(SDA)