Foto: Zoo Basel

Vaterschaftstest im Zolli zeigt
Orang-Utan Vendel befruchtete Maja durchs Gitter

Maja und Vendel treffen sich nur hie und da am Zaun, der ihre Gatter trennt. Trotzdem ist jetzt klar: Vater des Orang-Utan-Mädchens Padma ist nicht ihr Mitbewohner Budi, sondern der Nachbar.
Publiziert: 31.01.2019 um 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2019 um 15:41 Uhr
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Eine Zoo-Mitarbeiterin entnimmt Orang-Utan-Mutter Maja zwecks Vaterschaftstest eine Speichelprobe.
Foto: Keystone

Diese Affenliebe kennt keine Grenzen. Ein DNA-Test im Zoo Basel hat Überraschendes gezeigt: Vater des im vergangenen August geborenen Orang-Utan-Mädchens Padma ist nicht der Gatter-Gefährte der Mutter, sondern der durch ein Metall-Gitter von ihr getrennt lebende Vendel.

Das 18-jährige Alphatier beeindruckte Mutter Maja (11) mit seinen dicken Backenwülsten. Das Merkmal zeigt, dass Vendel ein dominantes Männchen ist. Deshalb liess sie ihren Mitbewohner Budi links liegen und gab sich stattdessen dem Nachbarn am Zaun zur Paarung hin.

Paarung dauert etwa eine Minute

Maja treffe Vendel «nur ab und zu am Gitter», schreibt der Basler Zoo in einer Mitteilung. Bisher ging man deshalb davon aus, dass 14-jährige Budi der Vater von Padma ist. Die Paarung, die laut einer Zoo-Sprecherin bei Orang-Utans rund eine Minute dauert, muss durch die Lücken des Metallzauns erfolgt sein.

Um im Hinblick auf das Erhaltungszuchtprogramm jegliche Zweifel auszuräumen, wird bei den Orang-Utans grundsätzlich ein Vaterschaftstest vorgenommen. Bisher wurden die Erwartungen immer bestätigt. Deshalb überrascht es die Zoo-Mitarbeiter, dass es sich beim Vater von Padma um den getrennt von der Orang-Utan-Gruppe lebenden Vendel handelt.

Anwendung auch beim Menschen

Verwendet wurde auch diesmal ein Vaterschafstest, der auch bei Menschen zur Anwendung kommt. Dazu wurden neben Maja und ihrer Tochter Padna auch allen drei männlichen Orang-Utans der drei Familiengruppen im Zolli mit Wattestäbchen Speichelproben genommen. Diese wurden danach vom Labor für forensische Genetik des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Basel analysiert. (SDA/noo)

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