Der Bestand der einst weitverbreiteten Kleinen Hufeisennase ging seit den 1940er-Jahre wohl wegen des Einsatzes von Bioziden zurück. Heute ist das Tier auf der roten Liste der gefährdeten Arten.
Die Kleine Hufeisennase kommt in der Schweiz in drei Gebieten vor, darunter im Kanton Obwalden. Nun wurden auch Fledermausquartiere in Oberdorf NW und Wolfenschiessen NW festgestellt. Die Fachleute vermuten, dass die Tiere über den Ächerlipass zwischen Kerns OW und Dallenwil NW nach Nidwalden gekommen sind.
Die Kleine Hufeisennase ist eine der wenigen freihängenden der rund 30 Fledermausarten in der Schweiz. Sie ist daumengross, bringt es aber auf eine Flügelspannweite von 23 Zentimeter. In der Nacht frisst sie 1000 bis 2000 Insekten, was gewichtsmässig einem Drittel ihres Körpergewichts von sechs bis neun Gramm entspricht.
Im frühen Sommer bilden die trächtigen Weibchen «Wochenstuben» in Dachstöcken, wo sie den Nachwuchs zur Welt bringen. Den Winter verbringt die Kleine Hufeisennase in Höhlen und Felsspalten. Sie reduziert ihre Körperfunktionen dabei stark: Statt 600 Mal schlägt das Herz nur noch 20 Mal, zwischen zwei Atemzügen legt das Tierchen Pausen von bis zu 90 Minuten ein.
(SDA)