Wie der Kanton Bern und die Stiftung Pro Bartgeier am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben, sind Bartgeier in den vergangenen Jahren im Berner Oberland wieder regelmässig gesichtet worden. In den letzten Jahren kam es aber zu keiner erfolgreichen Brut.
Den genauen Standort des Horsts gibt das kantonale Jagdinspektorat nicht bekannt, um die empfindlichen Bartgeier vor möglichen Störungen zu schützen. Der bernische Jagdinspektor Niklaus Blatter wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert, der Bartgeier sei eine Bereicherung für die Tierfauna im Kanton Bern.
Bartgeier waren bis Ende des 19. Jahrhunderts im Berner Oberland heimisch. Eine ornithologische Karte aus dem Jahr 1889 weist die Regionen um Gsteig und Meiringen als letzte Rückzugsorte des Bartgeiers in den Berner Alpen aus. Die Tiere wurden in dieser Zeit gezielt ausgerottet.
Seit 35 Jahren werden Bartgeier im Alpenraum wieder angesiedelt. Sie sind aber nach wie vor selten. Der Bestand in den ganzen Alpen wird auf rund 300 Tiere geschätzt. Er wächst nach Angaben des Kantons Bern und der Stiftung Pro Bartgeier aber kontinuierlich.
Inzwischen leben wieder Brutpaare in 13 Territorien im Kanton Graubünden und in acht Territorien im Kanton Wallis.
(SDA)