Er gilt als einer der Hauptschuldigen im Pferdeskandal von Hefenhofen TG: Über ein Jahrzehnt lang gelang es dem Thurgauer Kantonstierarzt Paul Witzig (64) nicht, Ulrich K.*, den berüchtigtsten Tierquäler der Schweiz, aus dem Verkehr zu ziehen (BLICK berichtete).
Obwohl seither ein Strafverfahren wegen Amtsmissbrauch und Beihilfe zur Tierquälerei gegen ihn läuft, durfte Witzig seinen Posten als Amtsleiter im Veterinäramt behalten. Weil im Fall Hefenhofen der gesamte Staatsapparat versagt habe, befand die Regierung.
Nun wird aber auf dem kantonalen Stellenportal per 1. Oktober nach einem neuen Kantonstierarzt gesucht. Infolge Pensionierung, wie es in dem Inserat heisst. Nimmt Witzig, der nach BLICK-Informationen zuletzt Autoritätsprobleme hatte, nun vorzeitig seinen Hut?
Witzig soll seinen Nachfolger einführen
Sein Chef, Regierungsrat Walter Schönholzer (53), dementiert: «Paul Witzig wird im Frühjahr 2020 ordentlich pensioniert. Bei einem so exponierten Amt ist eine rollende Übergabe der Verantwortung an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger bewusst so gewollt.»
Witzig, seit 2002 im Amt, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Wie schon beim Auffliegen des Hefenhofen-Skandals weilt der Kantonstierarzt auch bei Bekanntwerden seines Abgangs in den Ferien.
Ulrich K. war für den Chef des Veterinäramtes offenbar eine Nummer zu gross: Nachdem er von diesem mit einer Spielzeugpistole bedroht worden war, machte Witzig einen weiten Bogen um den Hof. Und als die Qualzucht endlich geräumt wurde, redete er das Tierleid kurzerhand schön.
* Name bekannt