Test der Migros
Take-away im Tupperware

Diese Idee hat Migros bei Mama abgeschaut: Ihren Kunden gibt sie ab sofort das Menu in der wiederauffüllbaren Plastik-Box mit.
Publiziert: 27.11.2012 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:47 Uhr
Take-away and bring it back: Die Mitnahmebox zum Wiederauffüllen
Von Roger Baur

«Nein, das ist kein Gewinn. Die Idee ist, dass Sie morgen mit dieser Box zurückkommen.» Die Migros an der Berner Marktgasse kämpfte heute Mittag mit verdatterten Kunden.

Kein Wunder: Die neue Aktion gegen das Abfallproblem ist erklärungsbedürftig. Denn: Hier haben die Kunden seit heute die Wahl, wie sie das Essen und Trinken mitnehmen wollen. Wie bisher im Wegwerfkarton oder in der auswaschbaren Plastikbox.

«Wie hoffen natürlich, dass sie dann das nächste Mal die Plastikbox gleich selber mitbringen», erklärt Claudio Cagianuth, Fachleiter des Take-aways an der Marktgasse. «Damit wollen wir aktiv etwas gegen das Abfallproblem unternehmen.»

Gratis-Menu für Umweltbewusste

Die Aktion der Migros ist ein Versuch. Die Boxen werden neben der Marktgasse auch am Take-away im Bahnhof verteilt. 1000 Boxen und Becher stehen bereit. Sie bieten für den Kunden durchaus Vorteile: Im Gegensatz zum Karton werden sie nicht pampig und halten sowohl das Essen wie auch den Kaffee deutlich länger warm.

«Damit die Boxen und Becher nicht zu Hause im Schrank verschwinden, schenken wir allen Box-Besitzern die 11. Auffüllung», sagt Cagianuth.

Bald im ganzen Land?

Anhand dieser Aktion wird die Migros auch kontrollieren können, ob die Plastikboxen tatsächlich den Weg zurück an den Stand finden. Und damit auch, ob aus dem Berner Versuch ein Modell für die ganze Schweiz werden könnte.

Dass die Migros den Versuch gerade in Bern durchführt, dürfte kein Zufall sein. Denn hier stehen Take-away-Betreiber besonders unter Druck: Die Stadt will sie mit einer Littering-Gebühr an den Kosten der Abfallbeseitigung beteiligen. Sie soll spätestens 2015 fällig werden.

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