Morogoro liegt rund 200 Kilometer westlich der Küstenmetropole Daressalam. Die meisten Opfer seien zu dem Unglücksort geeilt, um Treibstoff aus dem Tanklaster abzufüllen, sagte der regionale Polizeichef Willbrod Mtafungwa.
Zur Unglücksursache gab es zwei unterschiedliche Darstellungen. Nach den Angaben des Gouverneurs ereignete sich die Explosion, als ein Mann versuchte, die Batterie aus dem Lastwagen zu reissen. Augenzeugen berichteten, dass von den Menschen, die den Treibstoff abfüllten, einer eine Zigarette rauchte.
Auf einem Video vom Unglücksort ist zu sehen, wie dutzende Anwohner und Fahrer von Motorrad-Taxis, die dort unterwegs waren, den Treibstoff in gelbe Kanister abfüllten, bevor der Laster in Flammen aufging. Gouverneur Kebwe sagte, möglicherweise werde die Zahl der Toten noch steigen, weil unter dem Wrack des Tanklasters Leichen liegen könnten.
In der Region Morogoro habe es «noch nie ein Unglück dieser Tragweite gegeben», sagte Kebwe. Im Spital von Morogoro seien alle Ärzte im Einsatz. Die Patienten mit weniger schweren Erkrankungen, die dort bislang behandelt worden seien, würden in andere Gesundheitszentren verlegt.
Auf dem afrikanischen Kontinent ereigneten sich in den vergangenen Jahren wiederholt vergleichbare Unglücke. Anfang Juli kamen im Zentrum Nigerias 45 Menschen ums Leben, als ein verunglückter Tanklastwagen geplündert wurde; es gab mehr als 100 Verletzte.
Anfang Mai gab es in der westafrikanischen Republik Niger bei einer ähnlichen Katastrophe fast 80 Tote. 2015 starben im Südsudan 203 Menschen beim Abfüllen von Treibstoff aus einem Unglücks-Tanklaster, 2010 in der Demokratischen Republik Kongo 292.
(SDA)