Bei der Bauern-Genossenschaft Landi kommt zur Grundausstattung eine Agrola-Tankstelle, eine Autowaschanlage und ein Tankstellenshop hinzu.
Schliesslich sind die «Marktplätze» – so nennt Landi das Format – in ländlichen Gebieten angesiedelt, wo die Autodichte pro Einwohner höher ist als in den Städten. Um nicht unnötig Kulturland zu vergeuden, sind manche Läden zudem doppelstöckig. Bis zum Jahr 2020 will die Landi mindestens 80 Marktplätze betreiben.
Agrola-Chef Alexander Streitzig (45) erhofft sich davon Schub für das Tankstellengeschäft. «Die Marktplätze bieten eine Rundumversorgung für die ganze Region», sagt der frühere Esso- und Socar-Manager, der erst seit gut einem Monat bei Agrola ist. Noch in seiner Probezeit soll er einen Relaunch der Marke über die Bühne bringen: Nächste Woche rüstet Agrola alle 430 Standorte mit einem neuen Logo aus. Der traditionelle Pfeil rückt von der rechten auf die linke Seite des Schriftzuges. Bei der Tochter des Bauernmultis Fenaco wird so etwas als mutiger Schritt angesehen.
In den Marktplätzen verkaufen Landi und Agrola nicht nur Benzin, sondern auch Holzpellets und Solarpanels. Die Energiewende will man nicht verpassen. Die tiefen Spritpreise sorgen allerdings dafür, dass der Handel mit Erdölprodukten für Agrola noch für lange Zeit das wichtigste Geschäft bleibt.
Etwas Frischluft könnte immerhin die Dieselkrise des VW-Konzerns bringen. Sie dürfte dazu führen, dass die manipulierten Speicherkatalysatoren verschwinden und durch Umwandlungskatalysatoren ersetzt werden. Diese müssen regelmässig mit dem Harnstoff AdBlue betankt werden, damit sie richtig funktionieren. Da hat Agrola vorgesorgt: «Wir haben das einzige Netz mit AdBlue-Tankstellen», freut sich Streitzig.