Syrische und russische Jets flogen am Samstag Dutzende Angriffe im Nordwesten des Landes, wie die in London ansässige und der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Mindestens sechs Zivilisten seien dabei getötet worden, darunter zwei Kinder.
Fassbomben auf Idlib
Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der jüngsten Eskalation vor fünf Tagen stieg den Menschenrechtlern zufolge damit auf 69. In der Provinz Idlib und in der benachbarten Provinz Hama kam es demnach am Samstag zu mindestens 110 Angriffen. Helikopter warfen zudem rund 50 der international geächteten Fassbomben ab.
Auch Spitäler wurden in der Region Ziel von Luftangriffen. Im Laufe der vergangenen Woche seien drei Kliniken beschädigt und damit ausser Betrieb gesetzt worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Gemeinsam versorgten die Einrichtungen demnach bis zu 11'000 Patienten im Monat. Die WHO verurteilte die Angriffe.
Plant Syriens Regierung eine Offensive?
Mit den Angriffen wachsen Befürchtungen, dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad eine seit langem geplante Militäroffensive auf das Rebellengebiet beginnen könnte. In der Region leben rund drei Millionen Menschen, rund die Hälfte von ihnen sind Flüchtlinge. Hilfsorganisationen warnen im Fall einer solchen Offensive vor einer humanitären Katastrophe. Der seit September bestehende Waffenstillstand für Idlib wird zunehmend missachtet.
(SDA)