Le Mesurier sei «am Montag in Istanbul gestorben und der Fall ist jetzt in den Händen der türkischen Polizei», sagte Salih. Das Istanbuler Gouverneursamt teilte mit, man habe Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei vermutet, dass der 48-Jährige aus grosser Höhe stürzte. Nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu hätten Ärzte nur noch seinen Tod feststellen können. Seine Frau habe bei der Polizei ausgesagt, er habe in letzter Zeit «extremen Stress» gehabt und deshalb Schlafmittel und andere Medikamente eingenommen, berichtete Anadolou.
Die Weisshelme drückten Le Mesuriers Familie auf Twitter ihr tiefes Beileid aus. «Wir müssen auch seine humanitären Bemühungen loben, an die die Syrer sich immer erinnern werden», schrieb die Organisation.
Die Weisshelme wurden durch ihren Einsatz im syrischen Bürgerkrieg bekannt, vor allem im Osten der lange Zeit heftig umkämpften Stadt Aleppo. Sie waren nach Bombenangriffen oft unter den ersten Helfern vor Ort. In den vergangenen acht Jahren retteten sie nach US-Angaben mehr als 115'000 Menschen. 2016 wurde die Organisation mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Eine Kurz-Dokumentation über sie wurde ausserdem mit einem Oscar ausgezeichnet.
Die Weisshelme sind offiziell als Syrischer Zivilschutz (SCD) bekannt. Der frühere britische Armee-Offizier James Le Mesurier galt als eine treibende Kraft bei der Gründung der Organisation im Jahr 2013. Die Arbeit der rund 3000 Freiwilligen wird mitunter durch Spenden aus dem Ausland möglich gemacht. Die deutsche Regierung unterstützt die Weisshelme schon seit längerem, die US-Regierung hatte erst vor drei Wochen Hilfen in Höhe von 4,5 Millionen Dollar zugesagt.
Le Mesurier hatte auch die in den Niederlanden registrierte Mayday Rescue Foundation gegründet, die Retter für Einsätze bei Konflikten und Naturkatastrophen ausbildet. Die Organisation hatte auch die Weisshelme mit Ausrüstung sowie finanziell unterstützt. Le Mesurier sei ein «grossartiger Anführer, Visionär sowie ein geschätzter Kollege und Freund» gewesen, teilte die Mayday Rescue Foundation mit.
(SDA)