Super-Sommer macht uns alle schlapp
So viel schlechter arbeiten wir bei Hitze

Die meisten Mitarbeiter fühlen sich bei hohen Temperaturen am Arbeitsplatz weniger leistungsfähig. In einem Experiment zeigt sich: Die Leistungsfähigkeit sinkt tatsächlich.
Publiziert: 17.07.2015 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:56 Uhr
Von Blerina Markaj

Die Hitze hat die Schweiz fest im Griff. Die Glücklichen, die frei haben, können den Super-Sommer geniessen. Wer allerdings arbeiten muss, leidet. Denn die Hitze bringt einen nicht nur ins Schwitzen, sondern macht auch die Arbeit beschwerlicher.

Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco sinkt bei Innentemperaturen um 30 Grad die Arbeitsleistung um mindestens zehn Prozent.

«Ob im Büro oder bei Arbeiten im Freien, die Konzentrationsfähigkeit kann unter der Hitze leiden. Vor allem bei Berufen, die im Freien stattfinden und mit direkter Sonneneinstrahlung verbunden sind, steigen die körperlichen Anforderungen», sagt Stefan Sannwald, leitender Arzt in Sportmedizin der Schulthess Klinik zu Blick.ch.

Weniger motiviert, schneller frustriert

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in der Studie «Hitzebeanspruchung und Leistungsfähigkeit in Büroräumen» verschiedene Tests durchgeführt, die genau das bestätigen.

In einem Experiment wurden gesamthaft 13 Leistungstests bei verschiedenen Temperaturen während einer Dauer von viereinhalb Stunden durchgeführt. Die Prüfungen mussten bei 30 Grad Celsius und bei 22 Grad Celsius geschrieben werden.

Im Vergleich waren die Leistungen bei 30 Grad in den meisten Fällen schlechter. Die Motivation nahm mit der Versuchsdauer ab, die Ermüdung nahm zu, die geistigen und körperlichen Anforderungen waren höher und die Probanden waren frustrierter.

Ein bisschen kann man der Schlappheit entgegenwirken: «Man sollte unbedingt den Flüssigkeitshaushalt beachten und genug trinken», sagt Sannwald.

Mehr Pausen, früher Feierabend

Medizin-Meteorologin Christina Koppe vom Deutschen Wetterdienst rät: «Die Mittagszeiten sollten länger sein. Das gilt insbesondere für Leute, die draussen arbeiten. In Büros ohne Klimaanlage macht es Sinn, die Arbeitszeiten flexibler zu gestalten. Die Mitarbeiter sollten früher in den Feierabend gehen können. Wenn die Angestellten schwitzen, machen sie ja auch mehr Fehler.»

Also, höchste Zeit Feierabend zu machen und auszuspannen.

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