Suff-Fahrt mit 1,92 Promille
SVP-Amaudruz suchte Hilfe bei Parmelin

SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz fuhr unter Alkoholeinfluss Auto und wurde von der Polizei erwischt. In ihrer Not suchte sie bei einem Freund Hilfe: Bundesrat Guy Parmelin.
Publiziert: 22.12.2016 um 20:44 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:15 Uhr
SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz zusammen mit ihrem Anwalt und FDP-Nationalrat Christian Lüscher (l.) und SVP-Bundesrat Guy Parmelin (M.).
Foto: KEY

Diese Woche beichtete SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz (37) öffentlich eine Suff-Fahrt. Auf dem Heimweg von einem internationalen Pferdesportanlass wurde sie von der Polizei mit Alkohol im Blut am Steuer eines Autos erwischt. Mit wie viel Promille sie unterwegs war, behielt Amaudruz aber für sich (BLICK berichtete).

Jetzt kommt aber aus: Sie hatte 1,92 Promille im Blut! Das berichtet das Online-Portal der Genfer Zeitung «Le Temps». Aufmerksam geworden auf die SVP-Frau ist die Polizei dank dem Hinweis eines Taxifahrers. Dieser berichtete den Genfer Ordnungshütern in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember von einem Auto, das in Zickzack fahre.

Alkoholtest zuerst verweigert

Amaudruz war gemäss dem Bericht alleine im Auto unterwegs und ignorierte eine erste Stopp-Aufforderung der Polizei. Nach dem Halt soll sie die Polizisten darüber informiert haben, dass sie Nationalrätin sei.

Einen Alkoholtest soll sie allerdings zuerst verweigert haben. Stattdessen sei sie laut geworden und habe den Polizisten angekündigt, den Generalstaatsanwalt zu informieren. Doch dieser meldete sich nicht. Schliesslich willigte sie in den Alkoholtest ein.

Amaudruz informierte Parmelin

Die Polizei nahm sie auf den Posten mit, wo sie mit ihrem Anwalt, FDP-Nationalrat Christian Lüscher, Kontakt aufnahm. Danach konnte es Amaudruz nicht lassen, frühmorgens auch noch ihren mächtigsten Freund anzurufen: Bundesrat Guy Parmelin.

Amaudruz sei «in Panik» gewesen, heisst es. Der Bundesrat habe ihr gesagt, sie solle sich beruhigen und mit der Polizei kooperieren. Die SVP-Nationalrätin habe schliesslich zugegeben, dass sie zu viel getrunken habe.

«Le Temps» fragt, mit welchem Ziel Amaudruz wohl Parmelin angerufen habe. Die SVP-Nationalrätin verwies die Zeitung an ihren Anwalt Lüscher.

Dieser wird wie folgt zitiert: «In einem Moment tiefer Verzweiflung hat sie Halt bei einem ihrer sehr nahen Freunde gesucht.» Dieser war Guy Parmelin. «Sie hat also keinen Bundesrat angerufen, sondern einen nahen Freund, um moralische Unterstützung zu erhalten», erklärt Lüscher. 

«Grosse Dummheit begangen»

Er bestätigt, dass Parmelin Amaudruz geraten habe, mit der Polizei zusammenzuarbeiten und sich für ihr unangemessenes Verhalten auf der Strasse zu entschuldigen. «Das hat sie gemacht», so Lüscher. Und er fügt an: «Céline Amaudruz hat eine grosse Dummheit begangen.»

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