Mehrheit behalten
Südafrikas Regierungspartei ANC gewinnt Wahl trotz Verlusten

Südafrikas Regierungspartei ANC hat sich bei der Parlamentswahl trotz Einbussen erneut eine absolute Mehrheit gesichert. Der Stimmanteil des Afrikanischen Nationalkongresses fiel von 62 Prozent im Jahr 2014 auf 57 Prozent.
Publiziert: 10.05.2019 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:06 Uhr
Mmusi Maimane, Führer der Demokratischen Allianz, der grössten Oppositionspartei in Südafrika, kommt nach Auszählung von 90 Prozent der Wahllokale auf einen Stimmenanteil von 21 Prozent. Die Regierungspartei ANC sackt auf ein historisches Tief von 57 Prozent ab, behält aber die absolute Mehrheit.

Dies teilte die Wahlkommission am Freitag nach Auszählung von fast 90 Prozent der Wahlkreise mit. Das entspricht dem bisher schlechtesten Ergebnis der Partei seit dem Ende des rassistischen Apartheid-Regimes 1994.

Oppositionen können zulegen

Beobachter hatten angesichts der Unzufriedenheit im Land wegen Korruptionsskandalen, Arbeitslosigkeit und Armut mit Verlusten für den einst vom Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela geführten ANC gerechnet. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 65 Prozent einen historischen Tiefststand.

Die führende Oppositionspartei, die Demokratische Allianz, gab leicht nach von 22 auf 21 Prozent der Stimmen. Die linksgerichtete Partei der Wirtschaftlichen Freiheitskämpfer (EFF) hingegen kletterte demnach von sechs auf zehn Prozent. Die Populisten hatten gezielt um die Stimmen schwarzer Südafrikaner geworben, die vom ANC enttäuscht sind.

Eine Partei der weissen Minderheit, VF Plus, legte von 0,9 auf knapp 2,4 Prozent zu. Rund 27 Millionen Südafrikaner waren am Mittwoch aufgerufen gewesen, Parlament und Provinzvertretungen zu wählen.

Ramaphosa bleibt wohl im Amt

In Südafrika wählt das Parlament auch den neuen Staatschef. Damit scheint dem ANC-Vorsitzenden Cyril Ramaphosa eine zweite Amtszeit als Präsident sicher. Er war erst im Februar 2018 an die Staatsspitze gelangt, nachdem der damalige Präsident Jacob Zuma infolge schwerer Korruptionsvorwürfe zurückgetreten war. Ramaphosa (66) versprach den Wählern ein entschlossenes Vorgehen gegen Korruption und eine Verringerung der Armut.

(SDA)

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