Südafrika
Südafrika auch 25 Jahre nach der Apartheid «nicht frei»

25 Jahre nach dem Ende der Apartheid in Südafrika hat Präsident Cyril Ramaphosa unverblümt auf die Probleme im Land hingewiesen. "Wir können keine Nation freier Menschen sein, wenn so viele noch in Armut leben", sagte Ramaphosa am Samstag.
Publiziert: 27.04.2019 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2019 um 17:01 Uhr

«Wir können keine Nation freier Menschen sein, wenn die Gelder für die Armen verschwendet, verloren oder gestohlen werden», sagte der Präsident mit Verweis auf die Korruption in Südafrika bei einer Feier anlässlich des 25. Jubiläums der ersten demokratischen Wahlen im Land.

Es war am 27. April 1994 das erste Mal, dass die schwarze Bevölkerungsmehrheit abstimmen durfte; nach drei Jahrhunderten weisser Herrschaft und dem ab 1948 etablierten rassistischen Apartheidsystem.

«Wir erinnern uns an diesen Moment, als wir zum ersten Mal in unserem Leben ein Kreuz auf den Wahlzettel gemacht haben», bekundete Ramaphosa und pries Nelson Mandela, den Ende 2013 verstorbenen Freiheitskämpfer und ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas.

Präsident Ramaphosa ist gleichzeitig der Parteichef des African National Congress (ANC), der seit Ende der Apartheid das Land regiert. Er übernahm den Posten des Staatsoberhaupts von Jacob Zuma, der nach einer Reihe von Korruptionsskandalen 2018 zum Rücktritt gedrängt wurde.

«Wir müssen all unsere Aufmerksamkeit und unsere Anstrengungen darauf richten, dass alle Südafrikaner gleichermassen die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile der Freiheit erfahren können», sagte Ramaphosa bei der Zeremonie in der Stadt Makhanda im Südosten des Landes.

Trotz des Aufkommens einer Mittelschicht in Afrikas Wirtschaftsmotor leben laut Institute for Race Relations 20 Prozent der schwarzen Haushalte nach wie vor in schlimmer Armut, im Vergleich mit nur 2,9 Prozent der weissen Haushalte. Die Arbeitslosenquote beträgt in Südafrika derzeit 27 Prozent; sieben Prozentpunkte mehr als vor 25 Jahren.

(SDA)

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