Studie der ETH Zürich zum Klimawandel
London ist in ein paar Jahren das neue Madrid

Klimawandel in den Städten: In den grössten Metropolen der Welt wird es zu dramatischen Veränderungen kommen. In Europa sind die Hauptstädte von Russland, Frankreich, England und Spanien betroffen.
Publiziert: 11.07.2019 um 02:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2019 um 09:14 Uhr
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In London soll es bis 2050 ...
Foto: orange.handelsblatt.com

Die Metropolen der Welt müssen sich gemäss einer Studie der ETH Zürich auf eine drastische Erwärmung des Stadtklimas einstellen. 77 Prozent der 520 grössten Städte würden bis zum Jahr 2050 einen deutlichen Wandel der klimatischen Bedingungen erleben, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern der ETH Zürich. Betroffen sind Städte wie Moskau, mit rund zwölf Millionen Einwohnern derzeit die grösste europäische Stadt. Sie figuriert in der Liste mit den weltweit meisten Einwohnern auf Rang 22. Es folgen Paris (25), London (28) und Madrid (55).

Auf der Nordhalbkugel würden in Grossstädten künftig Klimabedingungen herrschen, wie sie heute mehr als tausend Kilometer weiter südlich anzutreffen sind, heisst es in der im US-Wissenschaftsmagazin «Plos One» abgedruckten Studie.

Weit weg vom Pariser Klimaabkommen

22 Prozent der Städte müssen sich demnach sogar auf völlig neue Klimaverhältnisse einstellen. In europäischen Metropolen werden die Sommer um 3,5 Grad wärmer, die Temperaturen im Winter steigen um 4,7 Grad. London wird demnach Verhältnisse bekommen wie heute Madrid, das Klima in Paris wird den heute im australischen Canberra herrschenden Bedingungen entsprechen.

Für die Studie hatten die Forscher eine vergleichsweise optimistische Schätzung des globalen Temperaturanstiegs im Zuge des Klimawandels zugrunde gelegt. Für ihre Modellrechnungen nahmen sie an, dass die Durchschnittstemperaturen um 1,4 Grad ansteigen.

Das Pariser Klimaabkommen von 2015 schreibt eine Begrenzung des Temperaturanstiegs unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Vor diesem Hintergrund riefen die Forscher zu weiteren Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel auf. (SDA/rpg)

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