Im Ort Gray (Bundesstaat Maine) seien bis Donnerstagabend rund 44 Zentimeter Schnee gefallen, meldete der US-Wetterdienst auf der Plattform X (früher Twitter).
Weiter südlich in den Staaten New York und New Jersey hatte es bereits am Mittwoch «sintflutartige Regenfälle» gegeben, wie der Sender ABC News berichtete. In einem Vorort von New York City kam nach Polizeiangaben eine Person ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.
Auch in Kanada waren Hunderttausende Menschen am Donnerstag vorübergehend ohne Strom, wie der Sender CBC meldete. In der Millionenstadt Montréal im Süden der Provinz Québec stürzten durch den Schneesturm demnach Bäume und Strommasten um. Hunderte Schulen seien am Donnerstag geschlossen geblieben. Auch im Nordosten der USA fiel nach Angaben von US-Medien vielerorts der Unterricht aus.
Zwar habe sich der Schneesturm – ein sogenannter «Nor'easter» – mittlerweile weitgehend abgeschwächt, teilte der US-Wetterdienst am Donnerstagabend mit. Am Freitag könnten aber immer noch bis zu acht Zentimeter Schnee fallen. Das Wetterphänomen «Nor'easter» beschreibt Stürme, die aus nordöstlicher Richtung über Kanadas Atlantikprovinzen und den Nordosten der USA ziehen. «Nor'easter» entstehen, wenn vor der Küste Neuenglands warme Meeresluft vom Golf von Mexiko auf polare Kaltluft trifft.
Obwohl viele Menschen von dem Winterwetter überrascht worden seien, sei Schnee im April im Nordosten der USA nicht ungewöhnlich, zitierte die «New York Times» einen Experten des US-Wetterdienstes. Das Wetter sei in diesem Winter ungewöhnlich mild gewesen. «Die Leute haben es sich vielleicht ein bisschen zu bequem gemacht.» (SDA)