Starker Kursverfall des Rubels
Russische Notenbank will vorerst keine Fremdwährungen kaufen

Die russische Notenbank will ab Donnerstag bis Ende 2023 keine Fremdwährungen mehr ankaufen. Man wolle so die Schwankungen an den Finanzmärkten verringern, heisst es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung.
Publiziert: 09.08.2023 um 18:55 Uhr
Neue Geldpolitik bis Ende Jahr: Die russische Notenbank will keine Fremdwährungen mehr ankaufen. Dies soll wohl dem starken Kursverfall des russischen Rubels entgegenwirken. (Archivbild)
Foto: YURI KOCHETKOV

Gleichzeitig wolle man jedoch die Verkäufe von Fremdwährungen fortsetzen, die sich zuletzt auf umgerechnet 2,3 Milliarden Rubel am Tag beliefen.

Grund für die Entscheidung dürfte der starke Kursverfall des russischen Rubels sein. Am Mittwoch war dieser zum Euro und zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gefallen.

Die europäische Gemeinschaftswährung war in der Spitze bis auf 108 Rubel gestiegen. Im Januar mussten für einen Euro zeitweisen noch weniger als 75 Rubel gezahlt werden.

Der US-Dollar war auf 98 Rubel geklettert. Im Januar hatte er noch unter 70 Rubel notiert. Euro und Dollar gaben nach der Ankündigung der Notenbank einen Teil ihrer Tagesgewinne ab.

Die Folgen des Kriegs in der Ukraine belasten zunehmend den Rubel. Mit den Beschränkungen für den Ölexport und der Einführung eines Preisdeckels für russisches Öl sind im Jahr 2023 die Exporteinnahmen Russlands gesunken.

Das Land verkauft zwar mehr Öl in andere Länder wie China oder Indien, muss dabei aber Abschläge vom Weltmarktpreis hinnehmen. Eine Leitzinserhöhung der russischen Notenbank im Juli um einen Prozentpunkt hatte den Rubel nicht stabilisieren können. (SDA)

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