Wegen Krieg in der Ukraine
Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre

Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben. Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 sowie das bei Antwerpen gelegene Kernkraftwerk Doel 4 sollen bis 2035 weiterlaufen. Damit soll die Energiesicherheit gewährleistet werden.
Publiziert: 18.03.2022 um 22:07 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2022 um 22:18 Uhr
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Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 sowie das AKW in Antwerpen bleiben bis 2035 am Netz.
Foto: imago/Jochen Tack

Belgien verschiebt den Atomausstieg um rund zehn Jahre. Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 sowie das bei Antwerpen gelegene Kernkraftwerk Doel 4 sollen bis 2035 weiterlaufen. Dies bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo am Freitagabend nach Beratungen der Regierung.

Durch die Laufzeitverlängerung soll die Energiesicherheit gewährleistet werden. Dabei spielen auch der Krieg in der Ukraine und die zuletzt stark angestiegenen Energiepreisen eine Rolle.

In Deutschland sorgten die belgischen Atommeiler aus den 1970er und 80er Jahren in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen. So wurden bei den Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile. Die Stadt Aachen und die Bundesregierung haben in der Vergangenheit gefordert, die Kernkraftwerke stillzulegen. Insgesamt hat Belgien sieben Reaktoren an den Standorten Doel nahe Antwerpen und Tihange bei Lüttich.

In Belgien wurde der Atomausstieg schon 2003 gesetzlich festgelegt, doch die Debatte zieht sich seit Jahren. Mehr als die Hälfte der verbrauchten Elektrizität wurde im Jahr 2021 laut dem Netzbetreiber Elia durch Kernkraft produziert.

(SDA)

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