Solarflugzeug
Abenteurer Raphaël Domjan fliegt erstmals selber mit «Solarstratos»

Das Solarflugzeug Solarstratos hat am Donnerstagmorgen vom Flugplatz Payerne VD aus seinen ersten Flug mit zwei Personen an Bord absolviert. Mit dabei war zum ersten Mal auch Raphaël Domjan, der Erfinder des Projektes.
Publiziert: 20.08.2020 um 12:59 Uhr
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Der Neuenburger Abenteurer Raphaël Domjan (rechts) und der spanische Testpilot Miguel Iturmendi vor dem ersten gemeinsamen Flug mit der SolarStratos.
Foto: CYRIL ZINGARO

«Wir sind über den Neuenburgersee geflogen. Alles war so ruhig, es war grossartig», erzählte der Neuenburger Abenteurer und Erfinder des Solarflugzeugs der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er habe seit Jahren davon geträumt mit zu fliegen. Der Flug dauerte 49 Minuten und Solarstratos erreichte eine Höhe von 1500 Metern.

Der spanische Testpilot Miguel Iturmendi hatte das Kommando. Er bildet Domjan aus, damit dieser die Solarstratos künftig auch selber fliegen kann.

Das zweiplätzige Solarflugzeug hatte seinen ersten Testflug 2017 unternommen. Im Sommer 2018 brach bei einer leichten Havarie ein Flügel ab, seither war es während zwei Jahren am Boden geblieben.

Ziel des Projekts ist es, mit dem Fluggerät allein mit Sonnenenergie bis auf eine Höhe von 25'000 Metern in die Stratosphäre zu fliegen. «Wir hoffen, bis 2022 so weit zu sein», sagte Domjan. Die zwei letzten Jahre seien schwierig gewesen. Und die Coronavirus-Krise habe die Sache nicht leichter gemacht. Doch im Unterschied zu anderen Abenteurern seien ihm seine Sponsoren treu geblieben.

Wie bei dem mit Sonnenenergie betriebenen Katamaran Planetsolar, mit dem Domjan zwischen 2010 und 2012 die Welt umrundet hatte, soll auch das Solarflugzeug vor allem das Potenzial von erneuerbaren Energien aufzeigen.

Das Flugzeug ist 8,5 Meter lang und 24,8 Meter breit. Es verfügt über keine Druckkabine und wiegt nur 450 Kilogramm. Auf 22 Quadratmeter Oberfläche sind Solarpanels verteilt.

Nach Angaben von Solarstratos handelt es sich um das erste Solarflugzeug, das in die Stratosphäre vordringen kann. Rund um Domjan arbeitet eine Team von rund zwanzig Personen für das Projekt, das auch vom Bundesamt für Zivilluftfahrt unterstützt wird.

(SDA)

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