FRANKREICH:
«Libération»: «FIFA Nostra. Heiliger Blatter, er hat uns bis zum Ende lachen lassen. (...) Was werden die 133 Verbandschefs denken, die für ihn gestimmt haben?»
«Le Figaro»: «Blatter hat also die Waffen gestreckt. Gerade mal vier Tage nach seiner Wiederwahl an die Spitze der FIFA. Eine unglaublich dramatische Wendung, verursacht durch eine weitere Enthüllung.»
«Ouest-France»: «Die überraschende Bekanntmachung hat die Wirkung einer Bombe für die Fussballwelt. Ein unfassbares Erdbeben nach den Massstäben des Geschäfts Fussball. Er (Blatter) hielt sich für unzerstörbar, unbesiegbar, unverzichtbar.»
GROSSBRITANNIEN:
«The Times»: «Sepp Blatters Rücktritt als FIFA-Präsident war längst überfällig. Es ist gut, dass er geht. Die Beweise der US-Ermittlern scheinen zu bestätigen, dass die FIFA durch und durch verdorben war, und von einem Klüngel in einer Fünf-Sterne-Welt unter der nachsichtigen Aufsicht Blatters geführt wurde. Die FIFA muss nun einen unwahrscheinlich anmutenden Prozess einleiten, um einen ehrlichen Führer zu suchen.»
SPANIEN:
«El País»: «Die anstehende Wahl eines neuen FIFA-Präsidenten ist ein idealer Moment, eine Neugründung des Weltfussballverbandes zu beginnen. Die Organisation darf nicht mehr die Möglichkeit zu korrupten Machenschaften bieten. (...) Das Management der FIFA zu ändern und den Verband zu einer transparenten Organisation zu machen, wird komplizierter sein.»
ÖSTERREICH:
«Die Presse»: «Eines aber dürfen alle Kritiker nicht vergessen: Blatter hat die Fifa zu dem gemacht, was sie ist; ein Unternehmen mit zwei Milliarden Dollar Jahresumsatz, ein Weltkonzern. Die Vermarktung des WM-Pokals ist ein Selbstläufer, jeder Amateur könnte es. (...) Blatter war ein Top-Manager mit Kontakten, Geschäftssinn und Verhandlungsgeschick. Die Fifa hat unter seiner Leitung den Fussball an den Bestbieter verkauft, ja; aber extrem hochpreisig. Und ausschliesslich an dieser Summe wird nun sein Nachfolger gemessen.»
NIEDERLANDE:
«De Telegraaf»: «Blatter, Game Over! ... Der Fussballkaiser Joseph 'Sepp'Blatter, der sich selbst unangreifbar wähnte, ist dann doch von seinem Thron gefallen.»
«Trouw»: «Gestern kam gleich im Westen Europas die Hoffnung auf, dass die Fifa doch gesäubert werden könnte. Aber so weit ist es noch nicht. Nicht nur, weil Europa sich erst selbst noch vereinigen muss. Aber auch weil mit Sepp Blatter ein Gegner weicht, der immer noch in der Lage ist, trotz seiner Niederlage andere nicht gewinnen zu lassen.»
«De Volkskrant»: «Das Schiff, über das Sepp Blatter noch am Freitag nach seiner vierten Wiederwahl so feurig sprach, ist dann doch endgültig gestrandet. ... In seiner Periode als Fifa-Vorsitzender entwickelte sich die Organisation zu einer Geldmaschine von unglaublichem Ausmass. Die Milliarden, die in die Fifa-Kasse strömten, waren zugleich der Brandstoff für eine endlose Reihe von Korruptionsskandalen.» (SDA)