Zehntausende Trauergäste werden in einem für 60'000 Zuschauer ausgelegten Stadion der Hauptstadt Harare erwartet. Auch mehrere afrikanische Staats- und Regierungschefs sowie politische Weggefährten Mugabes haben zugesagt, von denen einige bereits im Laufe des Freitags in Harare eingetroffen sind.
Mugabe war vergangene Woche im Alter von 95 Jahren in Singapur gestorben, wo er sich wochenlang zur medizinischen Behandlung aufgehalten hatte. Nach der Rückkehr des Leichnams am Mittwoch hatten die Simbabwer an mehreren Orten Gelegenheit, von dem umstrittenen einstigen Freiheitshelden Abschied zu nehmen. Er hatte das damalige Südrhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Grossbritannien geführt und bis 2017 zunehmend autokratisch regiert.
Ende 2017 wurde er dann vom Militär zum Rücktritt gezwungen. Sein Nachfolger als Staatschef wurde sein Ex-Zögling Emmerson Mnangagwa. Mugabe hatte ihm deswegen bis zuletzt nicht vergeben wollen - eine Kontroverse zwischen der Regierung und seiner Familie um die Begräbnisstätte wird daher vor diesem Hintergrund gesehen.
Erst am Freitagabend hatte sich dabei ein Kompromiss abgezeichnet. Demnach soll Mugabe nun in einem Monat auf dem bei Harare gelegenen Heldenacker begraben werden - einer Art Gedenkstätte für die Freiheitshelden des Landes. Zuvor soll dort laut Regierung erst noch ein Mausoleum für ihn errichtet werden. In der Zwischenzeit soll der Leichnam in Mugabes Heimatort Zvimba gebracht werden, wo traditionelle Bestattungsriten anstehen.
Mit seinem Tod ist in dem völlig verarmten afrikanischen Land im Süden des Kontinents eine Ära zu Ende gegangen. In zahlreichen Nachrufen wurde Mugabe sowohl als Freiheitsheld wie auch als machthungriger Despot bezeichnet.
(SDA)