Sieben Staatschefs seit Staatsgründung
Die bisherigen Präsidenten Frankreichs

Seit der Staatsgründung Frankreichs im Jahr 1958 gab es sieben Präsidenten. Im Mai wird der achte Staatschef der Fünften Republik gewählt.
Publiziert: 23.04.2017 um 20:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:15 Uhr

Die Franzosen wählen ihren achten Präsidenten seit der Gründung der Fünften Republik 1958. Die bisherigen Staatschefs:

Charles de Gaulle (1959-1969)

Charles de Gaulle (1959-1969)
Foto: Archiv

Der General und Widerstandskämpfer ist bestrebt, der «Grande Nation» den Status als Atom- und Grossmacht zu sichern. Der Konservative steht für die Aussöhnung mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entkolonialisierung. Er stirbt 1970. (Wahlergebnis 1958: 78,5 Prozent der Stimmen eines Wahlkollegiums; 1965: 55,2 Prozent der Wählerstimmen)

Georges Pompidou (1969–1974)

Der Konservative führt als enger Gefolgsmann de Gaulles dessen Politik fort und regiert bis zu seinem Tod 1974. Grossbritannien öffnet er den Weg in die Europäische Gemeinschaft (EG), den Vorläufer der EU. (1969: 58,2)

Valéry Giscard D'Estaing (1974–1981)

Valéry Giscard D'Estaing (1974–1981)
Foto: Archiv

Der liberale Zentrumspolitiker ist der erste Nicht-Gaullist im Amt und bemüht sich um die Modernisierung der Gesellschaft und den Ausbau der EG. Gemeinsam mit dem deutschen Kanzler Helmut Schmidt steht er für die Gründung der Gipfeltreffen der grossen Wirtschaftsmächte (zunächst G6). Nach seiner Abwahl schreibt der heute 91-Jährige mehrere Romane. (1974: 50,8)

François Mitterrand (1981-1995)

Erst im dritten Anlauf schafft Mitterrand als erster Sozialist den Sprung in den Élysée-Palast. Er trägt zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich bei. Als Preis für die deutsche Wiedervereinigung dringt er bei Bundeskanzler Helmut Kohl auf die Gründung der Europäischen Zentralbank und die Schaffung der Euro-Zone. Mitterrand stirbt Anfang 1996 an Krebs. (1981: 51,8; 1988: 54,0)

Jacques Chirac (1995-2007)

Der Gaullist bricht mit Geschichtstabus über Kolonialismus und Sklaverei und stemmt sich mit Deutschlands Kanzler Gerhard Schröder gegen den Irakkrieg der USA. Er wird 2002 in einer Stichwahl gegen den Rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen (Front National) wiedergewählt. (1995: 52,6; 2002: 82,2)

Nicolas Sarkozy (2007–2012)

Nicolas Sarkozy (2007–2012)
Foto: imago/IP3press

Der ehrgeizige Konservative wird wegen seiner Hyperaktivität gern einmal als «Speedy Sarko» verspottet. Seine Amtszeit ist von der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg geprägt. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel prägt er die EU-Krisenpolitik. 2008 heiratet der heute 62-Jährige das Ex-Model Carla Bruni (49). Im Rennen der französischen Konservativen um die Präsidentschaftskandidatur 2017 scheitert er. (2007: 53,1)

François Hollande (2012–2017)

François Hollande (2012–2017)
Foto: Georges Gobet, Pool via AP

Der Sozialist drängt seinen Vorgänger aus dem Amt, doch der 62-jährige gilt als glückloser Präsident. Das Land kommt wirtschaftlich nicht richtig in Schwung, die Arbeitslosigkeit bleibt anhaltend hoch, er ist zu sozialliberalen Wirtschaftsreformen gezwungen. Seine Amtszeit wird von mehreren Terroranschlägen überschattet. Im Dezember 2016 verzichtet er auf eine erneute Kandidatur. (2012: 51,6) (SDA)

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