Sensation im All
Wasser marsch auf dem Mars!

US-Forscher sind sich sicher: Auf dem Mars gibt es zumindest zeitweise flüssiges Wasser. Ein Indiz dafür, dass auf dem Roten Planeten tatsächlich Leben möglich ist.
Publiziert: 28.09.2015 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:00 Uhr
Nasa präsentiert: Es gibt Wasser auf dem Mars
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:Nasa präsentiert: Es gibt Wasser auf dem Mars

Es ist die Meldung, auf die die Wissenschaftler schon lange gehofft haben: Auf dem Mars gibt es wahrscheinlich auch heute noch flüssiges Wasser. Darauf deuten neue Analysen von Messdaten der Raumsonde «Mars Reconnaissance Orbiter» (MRO) der US-Raumfahrtbehörde Nasa hin.

Salziges Schmelzwasser könnte demnach regelmässig im Marssommer manche Steilhänge hinabfliessen, wie Forscher um Lujendra Ojha vom Georgia Institute of Technology in Atlanta im Fachblatt «Nature Geoscience» berichten. Die Analysen sind der bislang beste Beleg dafür, dass es auch heute noch zumindest zeitweise flüssiges Wasser auf dem Roten Planeten gibt.

An einer Pressekonferenz berichtet die Nasa heute über ihr «gelöstes Mars-Rätsel». «Bisher gab es keine Hinweise für Wasser auf dem Mars. Bis heute», erkärte Alfred McEwen von der Arizona-Universität. «Der Mars ist nicht der trockene Planet für den wir ihn immer hielten», so Jim Green von der Nasa.

«Um Leben zu finden, muss man dem Wasser folgen», sagt Nasa-Mann John Grunfeld. «Insofern wissen wir jetzt, wo wir suchen müssen. Das ist eine grossartige Entdeckung.»

Die Entdeckung hätte Bedeutung für die Suche nach vergangenem oder womöglich noch existierendem Leben auf dem Roten Planeten. «Je mehr wir den Mars untersuchen, umso mehr lernen wir, wie Leben dort existieren könnte», betonte der Leitende Wissenschaftler des Marsprogramms der NASA, Michael Meyer.

Die Forscher um Ojha hatten auffällige Fliessstrukturen untersucht, die sich im Sommer regelmässig an manchen Steilhängen auf dem Mars formen. Die in der Regel nur wenige Meter schmalen Strukturen entstehen, wenn die Temperaturen an den Hängen über rund minus 20 Grad Celsius klettern und regelmässig auch den Gefrierpunkt übersteigen.

Schon seit der Entdeckung dieser Fliessstrukturen spekulieren Forscher, dass sie von flüssigem Wasser stammen könnten, dessen Gefrierpunkt und Verdunstung durch Salze erheblich herabgesetzt wurde. Dieses Wasser könnte von Eis abschmelzen, das unter dem Marsboden vermutet wird, oder von den Salzen aus der dünnen Marsluft gebunden werden.

Die Signatur von Wasser oder Salzen liess sich an den Fliessstrukturen in den bisherigen Messdaten allerdings nicht finden. Die Ortsauflösung des sogenannten Spektrometers, mit dem die Sonde die chemische Zusammensetzung des Marsbodens untersucht, ist dafür nicht fein genug.

Es kann maximal etwa 18 Meter grosse Bereiche pro Bildpunkt (Pixel) unterscheiden, und für die Auswertung müssen normalerweise die Werte von mehreren Pixeln kombiniert werden. Für die neue Analyse entwickelten die Forscher ein Verfahren, mit dem sich einzelne Pixel des Spektrometers auswerten lassen.

Tatsächlich zeigte sich in sorgfältig ausgewählten Pixeln, die zum Grossteil von Fliessstrukturen ausgefüllt werden, die Signatur typischer Salzhydrate. In der Umgebung fanden sich diese Signaturen dagegen nicht. Diese Beobachtung machten die Forscher bei Fliessstrukturen an vier verschiedenen Orten auf dem Mars. Das lege sehr nahe, dass die Fliessstrukturen von einer Salzlauge geformt würden, heisst es in «Nature Geoscience».

Flüssiges Wasser ist von zentraler Bedeutung für Leben, wie wir es kennen. Auf dem Mars wurden bereits verschiedene Wassereisvorkommen und zahlreiche Hinweise auf ausgetrocknete Gewässer gefunden. Flüssiges Wasser selbst hingegen wurde bislang nicht direkt beobachtet. Seine Entdeckung hätte Bedeutung für die Suche nach vergangenem oder womöglich noch existierendem Leben auf dem Roten Planeten. (eg/SDA)

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