Ein bewaffneter 19-Jähriger griff am Montagabend in einem sozialpädagogischen Jugendheim in Bassersdorf ZH zwei Mitarbeiterinnen an. Wie die Kantonspolizei Zürich am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Angriff kurz nach 16 Uhr. Der 19-jährige Bewohner des Jugendheims ging demnach mit einem Messer auf eine Mitarbeiterin los. Dabei zog sie sich schwere Verletzungen im Gesicht zu.
Eine vom Lärm aufgeschreckte Kollegin eilte zur Hilfe – und wurde vom 19-Jährigen ebenfalls angegriffen und schwer im Gesicht verletzt. Wie «20 Minuten» unter Berufung auf Zeugen berichtet, erlitt die erste Mitarbeiterin mehrere Schnittverletzungen, während die zweite Mitarbeiterin mindestens eine Schnittverletzung erlitt, die genäht werden musste.
Einem dritten Mitarbeiter gelang es schliesslich, den Täter mit pakistanischer Herkunft zu entwaffnen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten, ohne verletzt zu werden. Wie die Zeitung berichtet, handelte es sich um einen Praktikanten. Nachdem er dem Angreifer sagte, er solle aufhören, soll dieser das Messer weggeworfen haben. Als später die Polizei eintraf, liess sich er sich widerstandslos festnehmen.
Handysucht mutmasslicher Grund für den Angriff
Bei den schwer verletzten Frauen handelt es sich um 36- und 45-jährige Schweizerinnen. Rettungskräfte transportierten sie nach einer medizinischen Erstversorgung ins Spital. Laut dem Heimleiter schweben die Frauen nicht in Lebensgefahr.
Der Streit zwischen dem Angreifer und der ersten Mitarbeiterin soll dem Heimleiter zufolge durch den Handykonsum des Jugendlichen ausgelöst worden sein. Ein Zeuge erklärte gegenüber «20 Minuten»: «Er war eigentlich ein ganz ruhiger, aber er war immer und pausenlos am Handy. Weil er am Montag seinen Job früher verlassen wollte, um am Handy sein zu können, wollte die Mitarbeiterin mit ihm darüber reden.» Das habe den 19-Jährigen Asylbewerber schliesslich zum «austicken» gebracht.
Der Heimleiter sagt am Dienstag gegenüber TeleZüri, dass er bereits mit den Mitarbeiterinnen sprechen konnte. Er ist über die Tat schockiert. In der 180-jährigen Geschichte des Jugendheims sei so etwas noch nie vorgekommen.
Der mutmassliche Täter wurde nach der Festnahme der Staatsanwaltschaft zugeführt. Die Ermittlungen zum Tathergang sind am Laufen. (mrs)