Schweizer Fussballer David B.* aus Haft auf Ibiza entlassen
Verwandter des Opfers (23) bricht zusammen

Der Schweizer Fussballer vom Genfer Traditionsklub Etoile Carouge ist auf Ibiza aus der Haft entlassen worden. Die Angehörigen des Opfers sind entrüstet.
Publiziert: 13.02.2019 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2019 um 09:01 Uhr
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Carouge-Mittelfeldspieler David B. soll in der Nacht auf Samstag auf Ibiza eine junge Frau (23) verprügelt haben.

Am Samstag soll David B.* (21), Fussballer des Genfer Vereins Etoile Carouge, im Trainslager auf Ibiza eine Frau (23) brutal verprügelt haben. Das Opfer verlor Teile von Zähnen, erlitt Hämatome am ganzen Körper sowie einen Kieferbruch. Die Mutter des Mittelfeldspielers zeigte sich gegenüber BLICK über die Tat ihres Sohnes schockiert.

Seit Dienstag ist David B. nun wieder ein freier Mann. Weil er am Morgen eine Kaution in der Höhe von 3000 Euro hinterlegte, konnte er am Abend das Gefängnis verlassen. Für die Angehörigen des Opfers ein Schlag ins Gesicht. Sie sprechen in der Lokalzeitung «Diariodeibiza» von Ungerechtigkeit. Sie befürchten, dass David B.* nun einfach in die Schweiz zurückkehrt und nie wieder nach Ibiza kommt. «Deshalb verstehen wir nicht, warum die Kaution so niedrig war», sagte der Freund der angegriffenen Frau. 

Noch mehr Unverständnis lösten die Aussagen des Richters aus: Dieser soll von einer «klaren Fluchtgefahr» gesprochen habe, ging aber dennoch nicht auf die Forderungen des Opferanwalts ein, der eine Kaution von 10'000 Euro verlangte. Begründet wurde die tiefere Ansetzung mit den knapp verfügbaren Wirtschaftsdaten von David B.

Einem Verwandten des Opfers wurde es am Dienstag zu viel. Die Person erlitt ein Blackout vor dem Eingang des Gerichtsgebäudes.

OP-Kosten in der Höhe von 12'000 Euro

Ausgestanden ist es für den 21-jährigen Schweizer damit aber noch nicht. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von drei bis sechs Jahren. Der Haftbefehl des Gerichts besagt, dass David B. bei seiner Attacke den Verlust eines Organs oder eine Missbildung bei seinem Opfer in Kauf genommen habe. 

Glücklicherweise ging es glimpflicher aus. Die junge Frau ist auf dem Weg der Besserung, muss sich in den nächsten Tagen aber wohl einer kostspieligen Operation unterziehen. Die erlittenen Gesichtsschäden müsse sie wohl mit einer Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie korrigiert werden. Laut dem Anwalt könnten sich die Kosten dafür auf über 12'000 Euro belaufen. (nim)

* Name geändert

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