Amerikanische und englische Geheimdienste sind sich inzwischen praktisch sicher: Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hatte eine Bombe an Bord geschmuggelt. Der Flughafen von Sharm el-Sheikh ist bekannt für lasche Kontrollen.
Die Briten haben gestern angekündigt, ihre 20 000 Landsleute mit einer Luftbrücke heimzuholen. Zu ihrem Schutz schicken sie eigenes Sicherheitspersonal nach Ägypten. Die Passagiere werden auch kein Handgepäck in die Kabine nehmen dürfen.
Auch die Lufthansa hält die Region für gefährlich. Sie teilte gestern mit: «Aufgrund der aktuellen Situation auf der Sinai-Halbinsel stellen die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe vorsorglich bis auf weiteres den kommerziellen Flugbetrieb auf den Sinai ein.» Explizit erwähnt ist auch die Schweizer Tochter Edelweiss, die jeweils am Freitag Touristen nach Sharm el-Sheikh bringt.
Bei Edelweiss setzt man sich aber über diesen Konzernentscheid aus Frankfurt hinweg. Gestern um 17.30 Uhr teilte Mediensprecher Andreas Meier mit: «Edelweiss führt ihre Flüge bis auf weiteres nach Sharm el-Sheikh fort.» Die Schweizer Ferien-Airline halte sich an die Risikoeinschätzung des Eidgenössischen Departements für auswärtig Angelegenheiten (EDA). Um die Sicherheit zu garantieren, würden zusätzliche Massnahmen getroffen. Auf Anfrage von BLICK gab sich Lufthansa über den Entscheid von Edelweiss überrascht, wollte ihn aber nicht kommentieren.
Andreas Meier erklärt: «Wir beteiligen uns nicht an Gerüchten. Wir wollen keine Angst verbreiten. Die Ursache für den Flugzeugabsturz steht überhaupt noch nicht fest.» Das heisst: Der Airbus mit 160 Touristen wird heute Freitag wie gewohnt um 9.30 Uhr in Zürich abheben. Meier: «Falls jemand aus Angst annullieren will, kann er das gratis tun. Das gilt aber nur für den Flug von heute.»
Auch Helvetic Airways fliegt heute wie gewohnt.