Der gebürtige Nigerianer Wilson A.* (44) hat drei Zürcher Stadtpolizisten vorgeworfen, ihn im Oktober 2009 bei einer Polizeikontrolle verprügelt und verletzt zu haben - obwohl er laut eigenen Aussagen auf seine Herz-OP und seinen Herzschrittmacher aufmerksam gemacht habe. Der Vorwurf des dunkelhäutigen Familienvaters: Er wurde Opfer von rassistischer Polizeigewalt.
Das Bezirksgericht widerspricht Wilson A. und zweifelt an seinen Aussagen. Diejenigen der Polizisten seien hingegen glaubhaft und würden mit dem Verletzungsbild des Privatklägers übereinstimmen. Das Gericht zeigt sich davon überzeugt, dass Wilson A. die Situation hat eskalieren lassen.
«Schlicht und einfach eine Kontrolle»
Zudem habe der Fall wenig mit Racial Profiling zu tun. «Es war schlicht und einfach eine Kontrolle wegen eines Fahndungsbilds», sagt der Richter. Das Gericht habe die Bilder mit dem Aussehen des Privatklägers verglichen, «und wir sahen eine Ähnlichkeit».
Das Bezirksgericht Zürich spricht die drei Stadtpolizisten - darunter eine Frau – von den Vorwürfen des Amtsmissbrauchs und der Gefährdung des Lebens frei. Das Gericht folgte damit den Anträgen der Staatsanwaltschaft. «Das ist enttäuschend», sagte Wilson A. nach dem Urteil. Stapo-Sprecher, Marco Cortesi, zeigte sich zufrieden mit dem Resultat. «Bei der Stadtpolizei Zürich ist noch kein Mitarbeiter wegen Rassendiskriminierung verurteilt worden», sagt er zu Tele Züri.
Wilson A. und sein Anwalt überlegen sich, das Urteil weiterzuziehen.
* Name der Redaktion bekannt