Magdalena Martullo-Blocher (50) ist bekennende Christin. Ihr Vater und alt Bundesrat Christoph Blocher ist in einer Pfarrfamilie aufgewachsen – ihr Grossvater und ihr Onkel waren beide reformierte Pfarrer.
Doch im Wahlkampf wird schon lange gemunkelt, dass die SVP-Nationalrätin, Unternehmerin und dreifache Mutter aus der Kirche ausgetreten sei. In dieser Woche hat SonntagsBlick Martullo-Blocher begleitet. Und weiss: Die Gerüchte stimmen. Martullo-Blocher ist nicht mehr Mitglied der reformierten Kirche.
«Wegen der Kirchgemeinde, wegen der Steuern»
Sie sei einige Zeit nach ihrem Mann Roberto Martullo-Blocher (54) aus der Kirche ausgetreten. «Wegen der Kirchgemeinde, wegen der Steuern», begründet die Milliardärin. «Ich zahlte immer mehr und die Kirchgemeinde sagte immer, sie hätten das sowieso bereits ausgegeben.» Ausserdem sei sie nicht zufrieden, wie die Kirchgemeinde geführt wird. «Wir sind aber trotzdem religiös.» Ihr Mann sei trotz seinem Austritt in der katholischen Kirche sehr stark engagiert.
Roberto Martullo-Blocher hat im Januar 2018 der katholischen Zürcher Landeskirche den Rücken gekehrt, wie die «NZZ» damals berichtete. Dem Austritt ging eine mehrjährige Fehde mit der Kirchenleitung voraus. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stand eine Erhöhung der Kirchensteuern in Meilen.
Zank mit Zürcher Katholiken
Seitdem geht das Geld von Roberto Martullo-Blocher direkt in die Kasse des Bistum Chur, das dort extra einen Fonds eingerichtet hat für Katholiken, die aus den staatskirchenrechtlichen Organisationen ausgetreten sind, aber dennoch Mitglied der römisch-katholischen Weltkirche bleiben wollen
Die Familie Blocher steht dem Bistum Chur ebenfalls nahe. Blochers Ems-Chemie spendete zuvor 1,6 Millionen Franken für eine neue Orgel in der Churer Kathedrale. Ob und wie Magdalena Martullo-Blocher der reformierten Kirche verbunden bleibt, ist unbekannt.
Das Gespräch mit Magdalena Martullo-Blocher lesen Sie in voller Länge morgen im SonntagsBlick.