Vom Lambo-Luder fehlt jede Spur
«Es ist praktisch unmöglich, das Fahrzeug noch zu finden»

Ein Zürcher Vermieter von Luxusautos vermisst einen Lamborghini. Eine Frau mietete den PS-starken Sportwagen, brachte ihn aber nicht mehr zurück. Seither wird nach dem Fahrzeug gefahndet. Leider kein Einzelfall, wie andere Schweizer Luxusauto-Vermieter berichten.
Publiziert: 22.07.2017 um 17:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:24 Uhr
Ein Lamborghini wurde aus der Schweiz entführt und nach London gefahren. Dieses Bild stammt laut dem Vermieter aus London – ein Car Spotter hat es aufgenommen.
Foto: Zvg

Seit letzten Freitag fehlt dem Luxusauto-Vermieter Adriano Scheiwiller in Schlieren ZH ein Lamborghini Huracán Spyder (610 PS). Eine Frau mit einer irischen Identitätskarte mietete den Luxusschlitten, brachte den Wagen aber nicht wie vereinbart zurück. Zuletzt wurde der Lambo in London per GPS geortet. Seither fehlt von ihm jede Spur (BLICK berichtete).

Risiko besteht immer

Leider kein Einzelfall in der Branche. Das ist nun mal das Risiko beim Vermieten von teuren Sportwagen, heisst es von mehreren Vermietern auf Anfrage von BLICK. Denn Betrugsversuche kommen immer wieder vor. Heisst: Bei jeder Buchung müssen sorgfältig alle Dokumente wie Ausweis und Kreditkartendaten geprüft werden. Zusätzlich werden die Luxuskarossen mit GPS-Trackern ausgestattet.

Denn wenn ein Sportwagen verschwindet, muss es schnell gehen. «Schon nach zwei bis drei Tagen ist es praktisch unmöglich, das Fahrzeug noch zu finden», sagt ein Sprecher der Zürcher Luxusauto-Vermietung Edel & Stark zu BLICK. Die Autos werden ganz schnell zerlegt oder landen im Ausland. Das GPS-Signal erlischt nach einer gewissen Zeit. Das gestohlene Fahrzeug ist nicht mehr auffindbar!

Auch weil die Polizei nicht immer dranbleibt. «Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Polizei auf Vermögensdelikte wie Fahrzeugdiebstahl nicht immer reagiert und Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft liegen bleiben.»

Kein Diebstahl, sondern Veruntreuung

Aber damit nicht genug: Auf den Kosten bleibt der Vermieter sitzen. «Wird ein Mietfahrzeug während der Mietdauer gestohlen, so handelt es sich nicht um Diebstahl, sondern um Veruntreuung.» Und Veruntreuung wird praktisch von keiner Versicherung gedeckt. «Natürlich kann der Mieter verklagt werden, allerdings ist es wegen gefälschten Dokumenten unwahrscheinlich, dass er gefasst wird. Der Vermieter bleibt dann auf dem Schaden sitzen.»

Foto: Getty Images/EyeEm

Doch zum Glück kommt es selten vor, dass Fahrzeuge verschwinden. Im Vorfeld wird dafür gesorgt, das Risiko zu minimieren: nicht nur mit Hilfe von GPS-Trackern und einer umfangreichen Identitätsprüfung, sondern auch mit einer Kaution. So werden die Autoschlüssel erst übergeben, «wenn die Kaution – bei uns meistens 5000 Franken, bei Top-Fahrzeugen wie Lamborghini Huracán 10'000 Franken) – bei der Übergabe auf der Kreditkarte des Kunden blockiert werden kann», erklärt der Sprecher von Edel & Stark. (jmh)

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