Sirenenalarm in Schöfflisdorf ZH und Oberweningen ZH am Mittwochabend! BLICK-Leser, Patrick H.* (30), rennt zusammen mit seinen Nachbarn aus dem Haus in Oberweningen. «Es war eine sehr komische Stimmung, alle waren unsicher. Ich wusste zuerst nicht, was der Alarm bedeutet», sagt er zu BLICK. Erst später habe er durch Freunde und Nachrichten erfahren, dass das Trinkwasser verschmutzt sei.
Das Unwetter habe zu etlichen Überschwemmungen und Rückstaus geführt. Ausserdem sei ein Baum auf eine Brunnenstube gestürzt und habe die Fassung beschädigt, teilt der Gemeinderat Oberweningen am Donnerstagmorgen mit. Das Trinkwasser sei nach wie vor verunreinigt und die Wasserversorgung eingeschränkt.
«Die Feuerwehr, der Zivilschutz und die Gemeinde leisten unglaubliche Arbeit. Seit heute Morgen fährt die Feuerwehr umher und informiert die Leute», sagt H.
Es gelten folgende Anweisungen: Das Leitungswasser darf weder getrunken noch zum Zähneputzen benutzt werden. Lebensmittel sollen nicht mit dem Wasser abgespült und vor dem Gebrauch soll das Wasser abgekocht werden.
«Ich traue der Sache nicht ganz»
Patrick H., der so was noch nie erlebt hat, wird auf das Abkochen jedoch verzichten. «Ich werde mir viel Mineralwasser kaufen, denn ich traue der Sache nicht so ganz», sagt er.
Dass das Wasser verschmutzt sei, würde man gar nicht merken. «Es sieht klar aus und riecht aus dem Hahn auch nicht komisch. Das ist auch ein bisschen gefährlich, da man beim Duschen aus Gewohnheit vergisst, dass es nicht in den Mund soll», sagt er.
Der Gemeinderat bittet die Bürger, das Wasser beim Duschen, WC spülen oder Geschirr- und Kleiderwaschen sparsam einzusetzen. «Warten Sie mit dem Waschen der Garage, Keller, Autos etc. solange sich die Wassersituation nicht ändert», schreibt die Gemeinde.
Kleiderwaschen wird Patrick H. so schnell wohl kaum können. «Die Fensterscheibe in der Waschküche wurde durch den Druck gestern Abend zersprengt. Das ganze Wasser flutete dann die Waschküche, beschädigte die Waschmaschine und strömte von dort aus weiter in die Tiefgarage und das Kellerabteil», sagt er.
Wie lange das Wasser noch verschmutzt bleibt, ist derzeit noch unklar. Aktuell seien H. und seine Nachbarn im dreistöckigen Mehrfamilienhaus damit beschäftigt, ihre Keller und Garagen auszuräumen. Dafür hätten die meisten Leute auch den Tag frei von ihren Arbeitgebern bekommen.
«Bei mir sind mehrere Kartonschachteln eingeweicht und das Snowboard und das Velo stehen auch mindestens 20 cm unter Wasser», sagt der Speditionsfachmann. Am meisten Sorgen mache ihm jedoch die Technik. «Ich glaube, mein Raclette-Öfeli werde ich wegschmeissen müssen», sagt er.
*Name der Redaktion bekannt