«Sie hatten etwas Bedrohliches»
Hier ziehen die Kurden-Rocker brüllend durch Zürich

Lautstark marschiert die kurdische Strassengang Sondame durch Zürich. Anwohner fühlen sich bedroht. Nur durch Einsatz von Gummischrot gelingt es der Polizei, die Bande zurückzudrängen.
Publiziert: 04.05.2015 um 08:02 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:27 Uhr

Christina B.* ist sich Lärm gewohnt. «Besonders am Wochenende ist vor der Tür die Hölle los», sagt die 35-jährige Anwohnerin der Zürcher Brauerstrasse zu Blick.ch. Nur selten sieht sie noch nach, was draussen passiert. Dieses Wochenende wars wieder soweit.

«Gegen 23 Uhr hörte ich mehrere Männer lauthals eine Parole skandieren», so B. «Ich ging ans Fenster und sah etwa 50 Männer in Bomberjacken durch die Brauerstrasse marschieren. Ich hatte sofort ein mulmiges Gefühl. Die Typen hatten etwas Bedrohliches.» 

Die Stadtpolizei Zürich meldet später: Mehrere Dutzend Angehörige einer Strassenbande seien durch den Kreis 4 gezogen.

Videoaufnahmen von Blick.ch zeigen, es handelt sich um die kurdische Strassengang Sondame (kurdisch für «Schwur»). Immer wieder brüllen sie laut ihren Namen.

Ist dies der Anfang eines blutigen Bandenkriegs?

Im Internet kursiert seit einigen Tagen ein Video der Strassengang. Darin zündet ein Vermummter eine Jacke der Rockergruppe United Tribuns an und ruft: «Sondame Zürich!» Eine Kriegserklärung an die verfeindeten Rocker aus dem Balkan, schreibt die «SonntagsZeitung». Ähnliche Videos hätten in Deutschland zu wüsten Strassenschlachten geführt.

Noch ist es der Polizei gelungen, die Gang in Schach zu halten. Mit Gummischrot hat sie die Männer am Samstag zurückgedrängt. Doch der Machtkampf ist lanciert und die kurdischen Rocker zeigen sich siegessicher. Auf Facebook haben sie Fotos ihres Ausflugs an die Langstrasse geteilt. Sie posieren mit Victory-Zeichen. (mad)

* Name geändert

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