Sektenexperte warnt vor Fundamentalisten
Radikalisierte Christen breiten sich in Winterthur aus

Radikale Muslime standen in den vergangenen Jahren vermehrt im Fokus. Doch in der Region Winterthur nehmen die Gruppen christlicher Fundamentalisten zu.
Publiziert: 11.07.2018 um 11:43 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:23 Uhr
In der Region Winterthur häufen sich die Meldungen zu radikalen Christen.
Foto: Getty Images

Sie propagieren Züchtigungen und Körperstrafen und sind laut Sektenexperte Georg O. Schmid mit salafistischen Gruppierungen im Islam zu vergleichen: Christliche Fundamentalisten. Schmid ist Leiter der evangelischen Infostelle Relinfo. Er beobachtet ein Wachstum der christlich-fundamentalistischen Gemeinschaften im Raum Winterthur, wie er dem «Landbote» sagt. 

«Die Gemeinschaften haben nichts mit den grossen Freikirchen zu tun», sagt Schmid zur Zeitung. «Sie sind radikalisiert, verstehen sich als Keimzelle einer neuen Menschheit und huldigen oft einem einzigen Anführer.» Vor allem die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb kommt mit den Fundi-Christen in Kontakt, wenn Kinder oder Erwachsene durch die Methoden zu Schaden kommen. 

Markante Zunahme

Laut Schmid beobachte man bei der Kesb eine markante Zunahme von Fällen. In der Region Winterthur seien dies mehrere Hundert Personen. Die meisten Gruppen seien bisher nicht in den Medien in Erscheinung getreten oder tragen gar keinen Namen. 

Schmid sagt: «Die Gruppen orientieren sich am Alten Testament, sie sind radikal und darin ohne weiteres mit salafistischen Gruppierungen im Islam zu vergleichen.» (neo)

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